Mitglieder des Ahaus Stadtrats waren in dieser Woche auf einer Delegationsreise in der lettischen Hauptstadt Riga. Vom 12. bis zum 15. Juni 2023 haben sie unter der Leitung des Historikers und Riga-Experten Matthias M. Ester einige der wichtigen Tat- und Gedenkorte in Riga aufgesucht. Organisiert wurde die Reise vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.. Ahaus ist seit 2015 Mitglied im Riga-Komitee des Vereins.
Ahauser Gedenksteine eingeweiht
Die Delegation aus Ahaus nutzte die Reise auch dafür, die Ahauser Gedenksteine auf der zentralen Gedenkstätte im Wald von Riga-Bikernieki einzuweihen. Die Steine symbolisieren die aus Ahaus nach Riga deportierten jüdischen Mitbürgerinnen uns Mitbürger.
Zwei Züge aus der Region fuhren damals nach Riga
Vor 81 Jahren verließ der erste Deportationszug mit Jüdinnen und Juden den Bahnhof Münster in Richtung Riga. Am 27.01.1942 folgte ein zweiter Deportationszug aus Gelsenkirchen in die lettische Hauptstadt. Aus über 40 Kommunen des Regierungsbezirkes Münster wurden die Menschen aus ihrer Heimat in das vom nationalsozialistischen Deutschland besetzte Riga deportiert.
Viele Opfer bei Massenerschießungen
Unter grausamen, schwer vorstellbaren Bedingungen wurden sie im Ghetto oder in einem der vielen Lager rund um Riga interniert und als Zwangsarbeitskräfte ausgebeutet. Die meisten von ihnen wurden im Wald von Bikernieki bei Massenerschießungen ermordet.
Wanderausstellung kommt auch nach Ahaus
Vor zwei Wochen ist die Wanderausstellung des Deutschen Riga-Komitees „Riga. Deportationen-Tatorte-Erinnerungskultur“ eröffnet worden. Im Januar wird die Ausstellung auch in Ahaus zu Gast sein.