Mit einer kraftvollen Demonstration hat die Aktionswoche der deutschen Landwirte am Montag, 15. Januar 2024, in Berlin ihren Abschluss gefunden. Unter den tausenden teilnehmenden Bauern, Spediteuren, Gastronomen und Handwerkern vor dem Brandenburger Tor waren auch über 100 Landwirtinnen und Landwirte aus dem Kreis Borken. Einige von ihnen hatten sich privat organisiert auf den Weg gemacht, einige davon sogar mit dem Traktor (transportiert mit LKW-Aufliegern). Der Großteil der Demo-Gruppe aus dem Westmünsterland startete um 2 Uhr nachts mit dem Bustransfer-Angebot des WLV-Kreisverbandes.
Schlepperkorsos und Bürgerdialoge
Im Rahmen der bundesweit vom Deutschen Bauernverband ausgerufenen Aktionswoche haben auch im Kreis Borken seit dem 8. Januar Bauernfamilien auf ihre Zukunftssorgen aufmerksam gemacht: Mit kreis-weiten Schlepperkorsos, Mahnwachen und symbolischen Leuchtzeichen-Aktionen sowie im weiteren durch Bürgerdialog-Angebote in Innenstädten und im Gespräch mit Bundestagsabgeordneten und weiteren Politikern.
Entlastungen an anderen Stellen in Aussicht
Im Rahmen der Kundgebung hielt Bundesfinanzminister Christian Lindner an seinen Plänen zur schrittweisen Absenkung der Agrardiesel-Rückvergütung fest, stellte den Betrieben aber Entlastungen an anderen Stellen in Aussicht. Hierüber haben auch im Anschluss in geschlossener Runde die Fraktionsvorsitzenden der Ampelparteien mit Vertretern der Bauernverbände auf Bundesebene gesprochen. Bis Donnerstag, 28. Januar 2024, will die Politik Vorschläge unterbreiten und dann will der Deutsche Bauernverband über sein weiteres Vorgehen entscheiden.
„Wir brauchen jetzt ganz schnell Lösungen“
WLV-Kreisverbandsvorsitzender Markus Weiß führte die Borkener Demo-Gruppe an: „Trotz des seit Jahren aufgestauten Frustes ist wieder alles geordnet und friedlich geblieben.“ Dies sei eine wichtige Voraussetzung für den erfreulichen Rückhalt in der Bevölkerung, wie er herausstellt: „Hierfür möchte ich mich sehr herzlich bei allen bedanken. Auch der Zusammenhalt über alle Einzelgruppierungen der Landwirtschaft hinweg und darüber hinaus mit den uns verbundenen Branchen war großartig.“ Man wolle die Politik nun beim Wort nehmen, sagt der Borkener Landwirt: „Wir brauchen endlich mehr als nette Worte, wir brauchen jetzt ganz schnell Lösungen, die für das Wirtschaften auf unseren Höfen verlässliche Zukunftsperspektiven bieten. Dafür werden wir weiter gemeinsam kämpfen.“