Jetzt wurde der Arbeitskreis „Stadtlohner Geschichte 1933-45“ für sein Engagement zur Aufrechterhaltung der Erinnerungskultur an die nationalsozialistische Verfolgung von Bürgermeister Dittmann mit der Stadtplakette der Stadt Stadtlohn ausgezeichnet.
Einstimmiger Ratsbeschluss aus dem Juni
Die Auszeichnung geht auf einen einstimmigen Beschluss aller Ratsfraktionen zurück, der im Juli dieses Jahres gefasst wurde. Seit seiner Gründung im Jahr 2009 hat sich der Arbeitskreis „Stadtlohner Geschichte 1933-45“ der Aufgabe gewidmet, die Schicksale der von den Nationalsozialisten verfolgten Menschen aus Stadtlohn zu erforschen und die Erinnerung an sie lebendig zu halten.
Gegründet auf Initiative von Josef Balke
Der Arbeitskreis wurde auf Initiative von Josef Balke, dem damaligen stellvertretenden Leiter der Herta-Lebenstein-Realschule, gegründet. Auch Herta Lebenstein und ihre Familie waren Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung. Die Namensgeberin der Herta-Lebenstein-Realschule wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Ihr Stolperstein sowie 35 weitere sind in der Stadtlohner Innenstadt zu finden.
36 Stolpersteinverlegungen initiiert
Die Verlegung der insgesamt 36 Stolpersteine in Stadtlohn initiierte der Arbeitskreis, der heute von der Historikern Ingeborg Höting geleitet wird. Die Gedenksteine erinnern an Stadtlohnerinnen und Stadtlohner jüdischen Glaubens und andere Verfolgte – darunter Euthanasie-Opfer jüdischen Glaubens sowie Stadtlohnerinnen und Stadtlohner wie Vikar Klumpe, der für die Jüdinnen und Juden Partei ergriff, und Elisabeth Kaiser, die aufgrund ihres Verhältnisses mit einem polnischen Zwangsarbeiter und der daraus resultierenden Schwangerschaft deportiert wurde.
Geschichte lebendig halten
Für die Stolpersteinverlegungen sammeln die Mitglieder Material aus Archiven, Zeitungen und sprechen mit Angehörigen. Aus diesen Ergebnissen erstellen sie Dokumentationen. Ziel der ehrenamtlichen Tätigkeit ist es, den Opfern des Nationalsozialismus ein Gesicht zu geben und ihre Geschichte lebendig zu halten.