Dienstag, 25. Januar 2025
Aus der RegionArbeitslosigkeit im Dezember gestiegen

Arbeitslosigkeit im Dezember gestiegen

Die Arbeitslosigkeit ist im Kreis Borken im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,5 Prozentpunkte gestiegen.
Die Arbeitslosigkeit ist im Kreis Borken im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,5 Prozentpunkte gestiegen.

Im Dezember ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Coesfeld gestiegen. Insgesamt 14.343 Frauen und Männer waren arbeitslos gemeldet, 331 mehr als im November. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf zuletzt 4,1 Prozent. Im Dezember 2022 lag die Arbeitslosenquote noch bei 3,6 Prozent und damit um 0,5 Prozentpunkte niedriger als im aktuellen Berichtsmonat. Damals waren 12.312 Menschen arbeitslos gemeldet, 2.031 weniger als im Dezember 2023.

Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt stabil

Die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften blieb auf dem Niveau des Vormonats. So meldeten die Personalverantwortlichen von Unternehmen und Verwaltungen im Dezember 612 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Coesfeld und damit 22 weniger als im Vormonat. Insgesamt standen Arbeitsuchenden und Arbeitslosen 5.886 gemeldete, offene Stellen zur Verfügung.

Der Arbeitsmarkt im Kreis Borken

Im Kreis Borken stieg die Arbeitslosigkeit im Dezember an. Insgesamt 9.871 Personen waren arbeitslos gemeldet, 302 Personen mehr als im November. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte und lag zuletzt bei 4,4 Prozent. Vor einem Jahr waren im Kreis Borken 8.495 Menschen arbeitslos gemeldet, 1.376 weniger als im Dezember 2023. Die Arbeitslosenquote lag zu diesem Zeitpunkt bei 3,9 Prozent und damit um 0,5 Prozentpunkte niedriger als zuletzt.

Besonders Ausländer von Arbeitslosigkeit betroffen

Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit waren besonders Ausländer betroffen. Im Kreis Borken waren im Dezember 4.100 Ausländer arbeitslos gemeldet und damit 162 mehr als vor einem Monat. Insgesamt beträgt der Anteil der Ausländer an allen Arbeitslosen 41,5 Prozent. Einen wesentlichen Grund dafür sieht Frank Thiemann, Leiter der Agentur für Arbeit Coesfeld, in fehlenden oder in Deutschland nicht anerkannten ausländischen Berufsabschlüssen: „Menschen ohne Berufsausbildung haben es am Arbeitsmarkt schwer. Ihnen bleibt häufig nur eine Beschäftigung im Helferbereich mit dem Risiko, immer wieder arbeitslos zu werden“, so Thiemann. Fast 90 Prozent aller arbeitslosen Ausländer verfügt über keinen oder keinen hier verwertbaren Berufsabschluss. „Um ihnen eine langfristige berufliche Perspektive zu eröffnen, sind Weiterbildungen und Qualifizierungen besonders wichtig“, betont der Agenturleiter.

Fehlende Sprachkenntnisse als Hürde

Bei Menschen, die in die Region geflüchtet sind, um hier Asyl zu suchen, kommen in der Regel fehlende Sprachkenntnisse erschwerend hinzu. „Hier bedarf es besonderer und längerfristiger Unterstützung, um mit Hilfe von Sprachkursen sowie von Aus- und Fortbildungen den Weg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen“, erklärt Thiemann. So waren im Dezember im Kreis Borken insgesamt 1.375 Menschen mit Fluchthintergrund arbeitslos gemeldet. Hinzu kamen 1.282 Menschen, die aufgrund des Angriffskriegs aus der Ukraine ins Kreisgebiet gekommen und hier auf der Suche nach einer Beschäftigung sind. „In einigen Fällen gelingt eine zügige Arbeitsaufnahme, meist dauert es aber eine gewisse Zeit, bis die Fach- und Sprachkenntnisse vorhanden sind, die am Arbeitsmarkt gefordert werden“, berichtet Thiemann.

Vielfach wird nach qualifiziertem Personal gesucht

Denn fast immer suchen die Arbeitgeber nach qualifiziertem Personal. Insgesamt 83 Prozent der 4.009 offenen Stellenangebote, die bei der Agentur für Arbeit Coesfeld gemeldet waren, richten sich an Bewerberinnen und Bewerber mit einer abgeschlossenen Berufs- oder Hochschulausbildung. Dabei war die Nachfrage der Unternehmen und Verwaltungen nach neuem Personal im Dezember leicht rückläufig. Sie meldeten in den vergangenen Wochen 410 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Coesfeld und damit 22 weniger als im November.

Sven Asmuss
Sven Asmuss
Sven Asmuß, Redakteur, fest im Münsterland verwurzelt, mag den Kontakt zu anderen Menschen und deren spannende Geschichten. Familienmensch und Sportfan.
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