35 Kneipen soll es einmal in Stadtlohn gegeben haben. Diese Liste fand Werner Ellers seinerzeit im Internet und wurde stutzig. „Das waren doch viel mehr“, dachte er sich und lehnte sich in nachfolgenden Gesprächen mit Freunden und Bekannten „vielleicht etwas zu weit aus dem Fenster“.
Recherchen waren sehr ergiebig
Denn Ellers behauptete, zu jeder Kneipe, die es jemals in Stadtlohn gegeben hat, auch ein Foto zu finden. „Ich selbst hatte kein einziges, wusste aber, dass es in vielen Büchern über Stadtlohn solche Bilder gibt“, so Ellers. Am Sonntag, 7. Juli 2024, um 11 Uhr wird im Stadtlohner KIZS die Ausstellung „Kneipengeschichte(n)“ eröffnet. Diese basiert auf Werner Ellers Recherchen.
Stadtlohn war schon früh für hohe Kneipendichte bekannt
Im vorletzten Winter machte er sich an die Arbeit. Er trug aus verschiedenen Quellen entsprechende Fotos und Informationen zu den vielen vielen Kneipen, die es Stadtlohn tatsächlich einmal gab, zusammen. Die Ergebnisse bündelte er in einem Fotobuch. Schon im ausgehenden 19. Jahrhundert war Stadtlohn für seine hohe Kneipendichte berühmt. „Als 1858 die Preußen kamen, mussten alle möglichen Zahlen erhoben werden. Der Landrat des Kreises Borken meldete damals schon, dass in Stadtlohn auf 333 Einwohner eine Kneipe kam“, berichtet Hans-Jürgen Robers vom Stadtlohner Heimatverein.
Fotobuch ist schon vielfach „bestellt“ worden
Das Fotobuch und die Recherchen von Werner Ellers sind nicht nur die Basis für die Ausstellung im KIZS. Das Buch ist auch seit der ersten Veröffentlichung vielfach als Buch für den Hausgebrauch verwendet worden. Denn: Die Fotos der einzelnen Seiten des Buches stehen im Internet zum kostenlosen Download bereit. Werner Ellers hat schon mehrfach bei der Erstellung eines solchen Buches geholfen. Allein in einer Stadtlohner Kneipe wurden rund 200 Exemplare „bestellt“.
102 Bilder in der Ausstellung
In der Ausstellung in KIZS werden bis zum 20. Juli 102 Bilder zu sehen sein. Zur Eröffnung am Sonntag will Ellers keinen langen Vortrag halten, wie er es schon öfter gemacht hat, sondern eher die Gäste zum Austausch von Kneipen-Erinnerungen bewegen. „Ich hoffe, dass ich so noch viele neue Informationen bekommen, die ich dann noch in das Buch einarbeiten möchte“, so Ellers. Wer es nicht zur Ausstellung schafft, kann die Geschichte auch mailen an kneipengeschichte@gmail.com.