Die Schlacht bei Stadtlohn am 6. August 1623 ist in die Geschichtsbücher eingegangen. Sie war das bedeutendste militärische Ereignis des Dreißigjährigen Krieges in ganz Nordwestdeutschland. 2023 jährt sich diese bedeutende Schlacht, die Schlacht im Lohner Bruch, zum 400. Mal. Dieser Jahrestag ist Grund genug, das Thema noch einmal in den Mittelpunkt zu rücken.
Blick über Stadtlohn hinaus
Neben den lokalen historischen Ereignissen lenkt das Projekt „Krieg.Flucht.Frieden“ den Blick auch auf die Kriegssituation in der Ukraine und die Themen Flucht und Frieden in anderen Krisenregionen der Welt. Der Kreis Borken hat zudem das Themenjahr „1623 – Zwischen Himmel und Hölle“ ausgerufen. Zahlreiche Ausstellungen, Veranstaltungen und Events sollen an die historischen Ereignisse erinnern – zugleich aber auch den Blick für die Gegenwart schärfen.
Ausstellung im Eichenhof
In Stadtlohn engagiert sich ein Trägerverein (KIZS – Kultur-, Heimat- und Integrationszentrum Stadtlohn). „Bei uns laufen die Fäden für Veranstaltungen, Anfragen, Vorträge usw. zusammen“, klären Mathias Redders, 1. Vorsitzender, und Ulrich Söbbing, Stadtarchivar und Vorsitzender des Heimatvereins. Es ist eine Vielzahl von Veranstaltungen, die in diesem Jahr in Stadtlohn zum Thema präsentiert werden. Eröffnet wurde jetzt die Ausstellung über die Schlacht bei Stadtlohn im Landhaus Eichenhof. Der Ausstellungsort könnte nicht passender sein, denn die Gaststätte liegt direkt auf dem historischen Schlachtfeld. Hier wird ein zentraler Anlaufpunkt des Themenjahres in Stadtlohn sein.
Neues Buch zur „Schlacht im Lohner Bruch“
Viele historische Dokumente, Kupferstiche, Schlachtfeldfunde, Fotos usw. hat Stadtarchivar Ulrich Söbbing für die Ausstellung zusammengetragen. Sie liefern einen detaillierten und interessanten Blick auf das historische Ereignis. Ein wichtiges Projekt ist auch das Buch „Die Schlacht im Lohner Bruch bei Stadtlohn“ von Ulrich Söbbing, das jetzt erschienen ist und überall im Buchhandel erhältlich ist. Bereits vor 25 Jahren hat er ein Buch zur Schlacht im Lohner Bruch geschrieben, das neue Werk ist doppelt so umfangreich geworden. „Durch den Zugriff auf digitale Bibliotheken, wie beispielsweise Landes- und Universitätsbibliotheken, konnte ich jetzt ganz andere Möglichkeiten nutzen, so Söbbing. Auf 156 Seiten – mit 200 Abbildungen – wurde das historische Stadtlohner Ereignis nun mit Erinnerungen, Hintergründen, Sagen usw.. veröffentlicht.
Diorama mit 16.000 Modellfiguren
Im Mittelpunkt der Ausstellung im Eichenhof steht auch das große Diorama. „Wir sind überzeugt, dass es das größte historische Diorama in Nordwestdeutschland ist“, so Mathias Redders. Das Diorama mit 16.000 Modellfiguren vermittelt einen Eindruck vom Schlachtgeschehen in Stadtlohn.
Und es sind in Stadtlohn und im gesamten Kreis noch zahlreiche Veranstaltung in diesem Jahr geplant. Dazu gehören beispielsweise Vorträge, Ausstellungen und das Friedenslabor. Aktiv werden können Interessierte zudem im Rahmen einer großen historischen Radtour zur Schlacht im Lohner Bruch, die Mitte April eröffnet wird.
Söldnerbier und Friedensreiter Bräu
Auch der gastronomische Bereich beteiligt sich mit Ideen. Richard Lammers, Inhaber des Eichenhofes, bietet beispielsweise das Söldnerbier und Friedensreiter Bräu. Die Ausstellung im Eichenhof ist bis zum 28. Oktober samstags und sonntags, 14 bis 18 Uhr, geöffnet. Erwachsene zahlen sechs Euro, Kinder drei Euro. Für Gruppen ist eine Besichtigung nach Vereinbarung möglich. Gruppen können sich im Eichenhof, Tel. 02563/97520 oder beim Stadtmarketing, Tel. 02563 87866, anmelden.
Weitere Informationen und Hintergründe gibt es online.
• www.stadtlohn.de/1623
• www.1623.info/