In Gedenken an die Geschehnisse in der Reichspogromnacht am 9. November 1938 zeigt das kult Westmünsterland in Vreden den Film „Eine Reise in die Vergangenheit – Back to Borken“ am 9. November 2023, um 17 Uhr. Der Regisseur des Werkes, Daniel Huhn, wird an diesem Abend zu Gast sein und Hintergrundinformationen sowie Erläuterungen geben. Im Anschluss an die Vorstellung können Gäste in einer Gesprächsrunde weitere Fragen an ihn stellen. Der Eintritt frei. Es wird jedoch um eine Anmeldung beim kult Westmünsterland entweder an der Information oder unter der Telefonnummer 02861/681-1415 gebeten.
Film beschäftigt sich mit der Familie Gans
Daniel Huhns Film dreht sich um jüdische Kaufmannsfamilie Gans aus Borken. Der 23-jährige Manfred Gans, britischer Offizier, begibt sich kurz nach Kriegsende im Mai 1945 nur mit einem Jeep, einem Fahrer und einer Handfeuerwaffe von Niederlanden in Richtung Osten in ein Abenteuer auf. Sein Ziel ist das Konzentrationslager Theresienstadt nahe Prag, in dem seine Eltern inhaftiert sind. Er hofft, dass er sie dort noch lebend wiederfindet. Auf seinem Weg kommt er durch seine Heimatstadt Borken, die er gezwungen durch die NS-Politik vor sieben Jahren als Schüler in Richtung England verließ und trifft dort alte Nachbarn und Schulkameraden wieder. Diese und weitere besonderen Eindrücke einer dramatischen Reise fasst er kurz darauf in einem Reisebericht zusammen. Manfred Gans erreicht dann am 14. Mai das Konzentrationslager und trifft seine Eltern wieder. Neben ihm selbst und seinen Eltern haben auch seine beiden Brüder den Holocaust überlebt.
Wiederannäherung zwischen der Familie Gans und der Stadt Borken
Mehr als 70 Jahre später beschließen Manfred Gans‘ Kinder, Enkel, Nichten und Neffen aus den USA und Israel, sich auf die Spuren der Familiengeschichte von den Niederlanden über Borken bis nach Theresienstadt zu begeben. Dieser Trip dient als inhaltliche und dramaturgische Verbindung für Daniel Huhns Filmporträt über die Familie. Des Weiteren thematisiert der Film die Wiederannäherung zwischen der Familie Gans und der Stadt Borken. Das Projekt wurde von der Stadt Borken und dem LWL-Medienzentrums gefördert.