Mittwoch, 25. Januar 2025
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Eye Camp: Gemeinsame Erfahrungen verbinden

Zwei Wochen waren deutsche Augenärzte in Uganda, um dort zu operieren.
Zwei Wochen waren deutsche Augenärzte in Uganda, um dort zu operieren.

„It‘s a miracle.“ („Es ist ein Wunder.“), so der Ausdruck eines ugandischen Patienten der während des diesjährigen Eye Camps von dr. med. (Univ. Bud.) Matthias Gerl und seinem Team augenärztlich behandelt wurde und nach erfolgreicher Operation plötzlich wieder sehen konnte.

Strukturen sind gut ausgebaut

Nachdem im letzten Jahr die Stiftung BESSER SEHEN erstmals mit einem Team nach Uganda reiste, um auf dem Gelände des St. Mauritz Health Centre in Obiya Palaro den Grundstein für die augenärztliche Versorgung zu legen, sind die Strukturen in der neuen Augenklinik aufgrund der guten Zusammenarbeit und zwei nachfolgender Eye Camps mittlerweile so gut ausgebaut, dass die Gruppe rund um dr. Gerl in diesem Jahr bereits am ersten Tag nach ihrer Ankunft mit den Untersuchungen und Operationen beginnen konnte.

Viele Patienten mit fortgeschrittenem Grauen Star

„Hier laufen die Dinge etwas anders.“, so der Operateur Themistoklis Tsintarakis, der das Camp nun schon zum zweiten Mal begleitet. „Da die augenärztliche Versorgung in Uganda kaum bis gar nicht vorhanden ist, gibt es viele Betroffene mit einem derart fortgeschrittenen Grauen Star, dass die massive Linsentrübung tatsächlich zur Blindheit führt.“ 

Während in Deutschland ein sogenannter reifer Grauer Star (Cataracta matura) eher eine Seltenheit ist, stand er für die beiden Operateure während des Eye Camps auf der Tagesordnung. So konnte die Graue Star Operation, die in Deutschland für gewöhnlich 10-15 Minuten dauert, in Uganda daher durchaus mal bis zu zwei Stunden dauern. 

Zwei Wochen Hand in Hand gearbeitet

Begleitet wurden die beiden Ärzte von Medizinischen Fachangestellten, OP-Personal und Optikern, die sich zusammen mit den ugandischen Kolleginnen und Kollegen um die Vor- und Nachsorge der Patientinnen und Patienten kümmerten.

Zwei Wochen lang arbeiteten die beiden Teams Hand in Hand und tauschten dabei ihr Know-How aus, meisterten kleinere und größere Herausforderungen von Sprachbarrieren und defekten Geräten bis hin zu fehlenden Materialien und festigten ihre freundschaftliche Verbundenheit.

Nachhaltigkeit in doppelter Ausführung

„Für uns ist das Camp in vielerlei Hinsicht bedeutsam,“, erklärt dr. Matthias Gerl, „neben dem übergeordneten Ziel die Sehfähigkeit der Betroffenen zu verbessern, haben wir die Chance unsere ugandischen Kolleginnen und Kollegen in die Handhabung verschiedener Geräte und Untersuchungsformen einzuweisen, sodass sie zukünftig die Patientinnen und Patienten eigenständig versorgen können. Darüber hinaus schweißen uns diese intensiven Erfahrungen während der Eye Camps als Team stark zusammen. Nachhaltigkeit in doppelter Ausführung also.“

Belohnt mit bleibenden Eindrücken und einem Gefühl von tiefer Sinnhaftigkeit, die durch die unbeschreibliche Dankbarkeit der Betroffenen hervorgerufen wurde, kehrte die Gruppe vor wenigen Tagen nach einer 24-stündigen Rückreise müde, aber glücklich aus Uganda zurück. Insgesamt gelang es dem Team 164 Patienten und Patientinnen in nur acht Arbeitstagen operativ zu einem besseren Sehen zu verhelfen. Der nächste Einsatz ist bereits in Planung. 

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