Dienstag, 24. Oktober 2024
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Getreideernte ist in Gefahr

So wie hier auf einem Acker in Borken stehen an vielen Stellen im Westmünsterland Ackerflächen unter Wasser. Die Getreideernte ist in Gefahr. Auf diesem Feldstück hier konnte das Triticale-Stroh vor der aktuellen Regenperiode nicht mehr trocken gepresst und eingelagert werden, erklärt Landwirt Thomas Föing: „Das Stroh hier ist weder als Futter noch als Einstreu für die Ställe mehr zu gebrauchen.“
So wie hier auf einem Acker in Borken stehen an vielen Stellen im Westmünsterland Ackerflächen unter Wasser. Die Getreideernte ist in Gefahr. Auf diesem Feldstück hier konnte das Triticale-Stroh vor der aktuellen Regenperiode nicht mehr trocken gepresst und eingelagert werden, erklärt Landwirt Thomas Föing: „Das Stroh hier ist weder als Futter noch als Einstreu für die Ställe mehr zu gebrauchen.“

Nicht nur beim Musikfestival in Wacken kommen die Leute derzeit nicht aufs Gelände. Auch Landwirte wie Thomas Föing aus Borken können derzeit nur in Gummistiefeln ihre aufgeweichten Böden betreten: „Eigentlich wären wir jetzt von morgens bis abends mit Ernte und der weiteren Feldbestellung auf dem Acker.“ Längere Sonnenschein-Zeitfenster sind laut Wetterbericht erst Ende nächster Woche in Sicht. Für die Natur und einige Ackerkulturen wie den Mais sei der Regen zweifelsohne ein Segen. Aber vor allem die Getreideernte von Weizen und Triticale (Mischung aus Weizen und Roggen), die jetzt reif auf dem Halm stehen, gerät mit jedem weiteren Regentag mehr in Gefahr.

Seit Jahresbeginn 650 mm Regen

So auch bei den Föings: An ihrem Hof in Grütlohn habe es nach der Trockenphase im Mai und Juni vom kalendarischen Sommeranfang bis heute über 250 Millimeter (mm) Niederschlag gegeben. Seit Jahresbeginn waren es in Summe 650 mm und damit schon jetzt so viel wie in 2022 insgesamt. Der Mais – vom Ursprung her eine Tropenpflanze – genieße das feucht-warme Wetter. Aber eine reife Getreidepflanze mit dünnen Halmen und schweren Ähren findet das nicht so witzig, so der Praktiker: „Wenn man momentan durch die Bauerschaften fährt, sieht man jeden Tag mehr Getreideflächen, wo die Halme durch Wind und Nässe umgeknickt sind.“ Und für die betroffenen Landwirte ist mit den Ähren auch die Stimmung am Boden. Föing erklärt, wo das Problem liegt: „Weil Lagergetreide in Bodennähe oft feucht ist und nach Regen auch schlechter abtrocknet, beginnen die Körner bereits auf dem Halm zu keimen und auszuwachsen. Auf einigen Ackerflächen sieht man auch Stroh, welches dort seit Wochen im Wasser vor sich herschimmelt. Das ist als Futter oder Einstreu für die Ställe nicht mehr zu gebrauchen.“

Nicht die Mengen, aber die Qualitäten gehen zurück

Ernteverluste seien für diese Kulturen also vorprogrammiert, sagt auch Martin Finke, der als Pflanzenbauberater bei der Landwirtschaftskammer NRW (LWK) fast jeden Tag draußen bei den Landwirten unterwegs ist: „Die Rückgänge betreffen hierzulande gar nicht unbedingt die Erntemengen, dafür aber umso mehr die Qualitäten. Und die sind für die spätere Nutzung entscheidend.“ Für Brotweizen braucht es beste Qualitäten mit hohen Eiweißgehalten. In dieser Hinsicht komme die zusätzliche Einschränkung durch die Düngeverordnung noch erschwerend hinzu, ergänzt Föing: „Die Restriktionen machen eine bedarfsgerechte Stickstoff-Versorgung unserer Pflanzen fast unmöglich – vor allem wenn Ackerflächen so wie unsere in roten Gebieten liegen.“

Abkehr von flächendeckenden Restriktionen gefordert

Diese Gebietskulisse definiert in ganz NRW Bereiche, die laut verschärfter Düngeverordnung als nitratbelastet eingestuft werden. „In der Folge dürfen wir Landwirte unsere Pflanzen nur noch 20 Prozent unterhalb deren eigentlichen Bedarfes düngen. Mit Vorgaben wie diesen wird die Menge an backfähigem Weizen natürlich noch mal zusätzlich reduziert. Auch der Gemüseanbau leidet darunter massiv.“, ergänzt Föing kopfschüttelnd. Der Bauernverband fordert hier eine Abkehr von flächendeckenden Gebietsrestriktionen und eine Rückkehr zu einer verursachergerechten Betrachtungsweise mit Lockerungen für nachweislich vorbildlich wirtschaftende Betriebe.

Auch gute Nachrichten zur Ernte

Es gibt aber auch gute Nachrichten zur Getreideernte. Vor der Regenperiode konnte die Gerste fast überall noch eingebracht werden „mit größtenteils zufriedenstellenden Erträgen zwischen acht und zehn Tonnen“, berichtet Pflanzenbauberater Martin Finke von der LWK-Kreisstelle. Die Grasernte verlaufe in diesem Jahr in Summe zufriedenstellend. Auch Zuckerrübe und Kartoffeln entwickeln sich gut. Und vor allem die im Kreis Borken wichtigste Kulturpflanze, der Mais, habe sich an den meisten Stellen prima entwickelt: „Der steht aktuell in der Blüte. Gerade jetzt braucht er Wasser, um dann einen guten Kolben auszubilden.“

Mit den Ähren ist auch die Stimmung am Boden: Normalerweise wäre der Roggen auf diesem Acker hier in Borken 150 cm hoch. Landwirt Thomas Föing dazu: „Regen und Wind haben ihn in den letzten Tagen umknicken lassen. Weil Lagergetreide in Bodennähe oft feucht ist und nach Regen auch schlechter abtrocknet, beginnen die Körner bereits auf dem Halm zu keimen und auszuwachsen.“
Mit den Ähren ist auch die Stimmung am Boden: Normalerweise wäre der Roggen auf diesem Acker hier in Borken 150 cm hoch. Landwirt Thomas Föing dazu: „Regen und Wind haben ihn in den letzten Tagen umknicken lassen. Weil Lagergetreide in Bodennähe oft feucht ist und nach Regen auch schlechter abtrocknet, beginnen die Körner bereits auf dem Halm zu keimen und auszuwachsen.“

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