
Am Montag, 11. Dezember 2023, ehrte man im Ahauser Rathaus die Teilnehmenden des Heimat-Preises Ahaus im Rahmen einer kleinen Feier. Im Beisein der Jurymitglieder aus den Bereichen Politik, Verwaltung, Kultur, Jugend, Gleichstellung und Migration sowie Senioren/Inklusion/Lebenshilfe überreichte Bürgermeisterin Karola Voß die Trophäen an die Siegerinnen und Sieger. Der mit einem Preisgeld von insgesamt 5.000 Euro dotierte Heimat-Preis Ahaus wird seit 2020 vergeben. Er ist Teil des Heimatförderprogramms „Heimat.Zukunft.NRW“ des Landes NRW.
„Meine Heimatstadt Ahaus!?“ in Kategorie I ausgezeichnet
Sieger in der Kategorie I „Kreieren – Machen – Partizipieren“ mit einem Preisgeld von 2.000 Euro ist Winfried Terwolbeck. Er wurde für sein Projekt „Meine Heimatstadt Ahaus!?“ mit dem Heimat-Preis ausgezeichnet. In der Begründung der Jury heißt es: Winfried Terwolbeck hat eine Handreichung zum Erleben, Erkunden, Erforschen und Nachdenken über Ahaus erarbeitet. Mit Hilfe eines Fragebogens kann man die Stadt Ahaus erkunden. Gleichzeitig regt der Bogen an, sich mit den verschiedenen Facetten der „Heimat Ahaus“ zu beschäftigen. Man kann neue Erkenntnisse gewinnen, bestehende Vorbehalte und Vorurteile abbauen und somit zu differenzierten Einschätzungen kommen. Schulen, Vereine und andere Interessensgruppen können die erstellten Unterlagen dazu nutzen, über „Heimat“ unvoreingenommen nachzudenken, aber auch die Traditionen selbstbewusst aufrecht zu erhalten und zu pflegen. Der Zugang zu den Materialien soll zukünftig unkompliziert für alle Interessierten Ahauser*innen möglich sein.
„Brotbacken im Steinofen“: Preis für den Heimatverein Graes
In der Kategorie II „Gestern – Heute – Morgen“ ehrt die Jury mit einem Preisgeld von ebenfalls 2.000 Euro den Heimatverein Graes 1989 e.V. für sein Projekt „Brotbacken im Steinofen“. Der Heimatverein Graes hat mit den Grundschulkindern der 3. Klasse der Josefschule im Rahmen der Unterrichtsreihe „Vom Korn zum Brot“ Brote im Steinofen gebacken. Dabei vermittelt das Brotkneten und das anschließende Backen im Steinofen die Unterschiede zum heutigen modernen Backen und gleichzeitig Ahauser Tradition generationsübergreifend und mit allen Sinnen. Mit den Händen konnten die Schüler*innen altes Handwerk fühlen, schmecken und riechen und vor allem viele Fragen stellen. Die erfolgreiche Durchführung mündet bereits in Plänen für eine Wiederholung des Projekts im nächsten Jahr.
„Tag des Waldes“ des Hegering bekommt Sonderpreis
Über ein Sonder-Preisgeld von 1.000 Euro in der Kategorie III „Junge Heimat“ freut sich der Hegering AOWG e.V. mit seinem Projekt „Tag des Waldes“. Seit drei Jahrzehnten veranstaltet der Hegering den „Tag des Waldes“ auf dem Gelände der Haarmühle in Alstätte. In diesem Jahr haben 210 Kinder teilgenommen. Dabei werden an verschiedenen Stationen den Kindern die Geheimnisse der Tierwelt, Pflanzen und die Arbeit der Jäger nähergebracht. Begrüßt werden die Kinder von den Jagdhornbläsern. Weiter geht es zum Team der Kitzrettung, die mit einer Drohne ein Feld abfliegen, bei dem die Kinder eine geheimnisvolle Wärmequelle ausfindig machen. Die nächste Station ist die Waldschule der örtlichen Kreisjägerschaft. Aber auch die Jagdhunde zeigen bei der Schlepp- und Wasserarbeit ihr Können. Die Kinder lernen hautnah die Aufgaben von Wanderfalken und Frettchen. Zum Abschluss führt der Weg über einen eigens angelegten Waldlehrpfad, bei dem die Kinder Wissenswertes über das Verhalten im Wald, die heimischen Gehölze und deren Nutzung sowie die essenzielle Bedeutung gesunder Wälder erfahren.
In dem Projekt erleben und entdecken die Kinder aktiv ihre Heimat und besonders den Lebensraum Natur. Kindgerecht wird Wissen über alle Sinne und mit viel Bewegung vermittelt und so eine Basis für das eigene zukünftige nachhaltige Verhalten geschaffen. Viele lokale Akteure vernetzen sich für dieses Projekt und motivieren mit ihrer großen Begeisterung Schülerinnen und Schüler zur Teilhabe. Mit Spaß, Freude und großem Wissen werden wichtige Themen vermittelt, Kinder ernst genommen und so nachhaltig Natur geschützt. Das Projekt „Tag des Waldes“ nominierte die Jury als lokale Vertretung für die zentrale Veranstaltung auf Landesebene.
Ehrung alle Teilnehmenden für ehrenamtliches Engagement
Geehrt wurden neben den Siegerinnen und Siegern alle Teilnehmenden beim Heimat-Preis Ahaus für ihr ehrenamtliches Engagement:
- Hannah Siehoff für ihr Bildwörterbuch „Wat kieks du kruus?“ gegen das Aussterben der plattdeutschen Sprache
- die Kitzrettung AOWG für die ehrenamtliche Rettung von Rehkitzen und anderen Wildtieren
- der Nikolausverein Ottenstein mit dem Projekt „neue Kleidung für die Ottensteiner Nikoläuse“
- das Jugendprojektorchester Ahaus JAH! für sein Kooperationsprojekt mit 3-tägiger Probenphase und Abschlusskonzert in der Stadthalle
- die AG Archiv Heimatverein Alstätte und dem Team der katholischen Bücherei Alstätte, die zur Erschließung lokaler und regionaler Literatur eine Kooperation eingegangen sind
- die DLRG Ortsgruppe Ahaus mit der Aktion „saubere Aa“, bei der die Aa von Unrat und Müll befreit wurde
- der Heimatverein Alstätte mit dem bilingualen Rundgang „Met twee Dönkesvertellers up Pad“ durch Alstätte und Geschichte
- der Jugendausschuss der Türkisch-islamischen Kulturgemeinde Ahaus e.V./DITIB Ahaus mit ihrer Hilfskampagne für die Erbebenregionen 2023
- der Maidy Dogs e.V. mit dem Projekt „Auf die Rollen los“, der Inlinehockey-Kurse für Schulen und Kindergärten anbietet
- Karl Schulte mit der historischen Untersuchung und Bewertung „Erinnerung ist Mahnung“ des Obelisken im Stadtpark
- die Messdienergemeinschaft Wessum für die Organisation des Martinsbrand Festes
- der Heimatverein Wessum für seine Pflanzaktion 2023, bei der 12 Sommerlinden am Naturdenkmal „Dicke Linde“ gepflanzt wurden
- die Helene Helming Schule mit dem Projekt „Nachhaltigkeit im Schulgebäude“
- der Förderverein Freibad Alstätte e.V. für sein Projekt „Erhalt des Kiosks“, bei dem 50 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer den Kiosk über die Saison betrieben haben
- der Eintracht Ahaus e.V. mit dem Projekt „Kicken Connect“ in Kooperation mit den Integrationslotsen Ahaus
- der Thiebrinker Hütte e.V. mit dem Projekt „Treffpunkt Schutzhütte“
- der Schützenverein Sabstätte mit der Sabstätter Landweihnacht
- die KLJB Wüllen mit der Organisation eines Kornfestes.
Urkunden und Austausch
Alle Anwesenden nahmen eine Urkunde entgegen und tauschten sich im geselligen Teil der Ehrung untereinander aus. Der Heimat-Preis Ahaus mache viele ehrenamtliche Projekte für eine größere Öffentlichkeit sichtbar; die große Resonanz mit 21 Bewerbungen in diesem Jahr zeige, dass diese Anerkennung der geleisteten Arbeit eine Bereicherung für die Ehrenamtlichen darstelle, so die Verantwortlichen der Stadt Ahaus, Monja Harking und Karen Jungkamp.