Freitag, 24. Oktober 2024
Aus der RegionKreis Borken ist offiziell als „Fairtrade-Kreis“ zertifiziert

Kreis Borken ist offiziell als „Fairtrade-Kreis“ zertifiziert

Manfred Holz (vorne 4. v. l.) vom Fairtrade Deutschland e.V.und Landrat Dr. Kai Zwicker (rechts daneben) und die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft, Kreisentwicklung und Digitalisierung des Borkener Kreistages sowie der Steuerungsgruppe Fairtrade Kreis Borken.
Manfred Holz (vorne 4. v. l.) vom Fairtrade Deutschland e.V.und Landrat Dr. Kai Zwicker (rechts daneben) und die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft, Kreisentwicklung und Digitalisierung des Borkener Kreistages sowie der Steuerungsgruppe Fairtrade Kreis Borken.

Der „Fairtrade Deutschland e.V.“ hat jetzt den Kreis Borken offiziell als „Fairtrade-Kreis“ zertifiziert. Damit wird offiziell dokumentiert, dass er sich verstärkt auf lokaler Ebene für fairen Handel und die damit verbundene weltweite Kampagne einsetzt. Die entsprechende Zertifizierungsauszeichnung überreichte nun Manfred Holz, Fairtrade-Ehrenbotschafter und ehemaliges Vorstandsmitglied des Vereins, im Rahmen der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Kreisentwicklung und Digitalisierung des Borkener Kreistages stellvertretend für alle Akteure an Landrat Dr. Kai Zwicker. „Wir freuen uns, dass wir nun zu den 55 ‚Fairtrade-Kreisen‘ in Deutschland gehören“, erklärte der Landrat dabei. Der Titel wird zunächst für zwei Jahre vergeben.

Überblick über Zertifizierungsprozess

Michael Weitzell, Leiter der Stabsstelle des Kreises Borken, und Caren Heidemann, Mitarbeiterin in der Stabsstelle, gaben in der Sitzung zudem einen kurzen Rückblick auf den vorangegangenen Zertifizierungsprozess sowie einen Ausblick auf geplante Aktivitäten. Diese sollen weiter in enger Abstimmung mit den im Kreisgebiet bereits für die Fairtrade-Initiative engagierten Städte und Gemeinden verfolgt werden.

Kreistag hatte Beteiligung angestoßen

Den Anstoß für die Beteiligung an der Fairtrade-Initiative hatte der Kreistag Borken gegeben. Um die Zertifizierung erreichen zu können, musste die Kreisverwaltung daraufhin unter anderem Einzelhandelsgeschäfte und Gastronomiebetriebe in der Region finden, die (mindestens zwei) Fairtrade‐Produkte anbieten. Außerdem sollten sich Glaubensgemeinschaften, Schulen und Vereine an dem Projekt mit eigenen Bildungsaktivitäten und Produktvermarktungen beteiligen.

Unterstützung der kreisangehörigen Städte und Gemeinden

Mit Unterstützung der kreisangehörigen Städte und Gemeinden ist es dann laut Dr. Zwicker gelungen, Kontakt zu heimischen Betrieben und Unternehmen aufzunehmen, die sich vor Ort für die Idee des fairen Handels engagieren und dazu öffentlich Flagge zeigen möchten. Bereits bestehende lokale Aktivitäten zur Förderung des fairen Handels konnten durch den Zertifizierungsprozess ausgeweitet oder gänzlich neu ins Leben gerufen werden. Die zuständige Steuerungsgruppe, bestehend aus Fachleuten aus Kommunen und Zivilgesellschaft, entwickelte überdies unter anderem Ansätze für gemeinsame, kreisweite Aktionen bei der „Fairen Woche“ (13. bis 27. September 2024).

Kreis bietet auch Beratung an

Auch im Anschluss an die erfolgreiche Zertifizierung als „Fairtrade-Kreis“ können sich interessierte Betriebe und Unternehmen im Kreis Borken, die bislang keine Fairtrade-Produkte anbieten, weiterhin gerne beim Kreis Borken für eine Beratung melden. Als Ansprechpartnerin steht dafür Caren Heidemann, Mitarbeiterin in der Fachabteilung Kreisentwicklung, zur Verfügung (E-Mail: c.heidemann@kreis-borken.de oder Telefon: 02861/681-2476).

Zum Hintergrund:

„Fairtrade-Towns“ setzen sich verstärkt auf lokaler Ebene für fairen Handel ein und unterstützen damit die weltweite Kampagne. Die Fairtrade-Standards umfassen soziale, ökologische und auch ökonomische Kriterien, um eine nachhaltige Entwicklung der Produzentenorganisationen in Ländern des globalen Südens (Afrika, Asien und Lateinamerika) zu gewährleisten. Diese Standards sind insbesondere folgende:

  • geregelte Arbeitsbedingungen
  • Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit
  • umweltschonender Anbau
  • Schutz natürlicher Ressourcen
  • Bezahlung von Fairtrade-Mindestpreis und Prämie
  • Nachweis über Waren- und Geldfluss

In Deutschland gibt es aktuell mehr als 870 und in Nordrhein-Westfalen rund 180 „Fairtrade-Towns“. Weitergehende Informationen zum Thema finden sich im Internet unter www.fairtrade-deutschland.de.

Die Fairtrade-Steuerungsgruppe des Kreises Borken setzt sich unter anderem aus Fachleuten der Kreisverwaltung Borken, der Kreispolitik, des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA), von Volkshochschule sowie der kreisangehörigen Kommunen zusammen.

Sven Asmuss
Sven Asmuss
Sven Asmuß, Redakteur, fest im Münsterland verwurzelt, mag den Kontakt zu anderen Menschen und deren spannende Geschichten. Familienmensch und Sportfan.
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