Donnerstag, 24. September 2024
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LEADER-Projekt: Neuer Proberaum für die Husaren

Die Husaren sollen, gefördert mit LEADER-Mitteln, einen neuen Proberaum bekommen. Es ist das erste Projekt der neuen Förderperiode, das in die Umsetzung geht. Foto: Jens Bockhorn/Husaren
Die Husaren sollen, gefördert mit LEADER-Mitteln, einen neuen Proberaum bekommen. Es ist das erste Projekt der neuen Förderperiode, das in die Umsetzung geht. Foto: Jens Bockhorn/Husaren

Seit nunmehr 125 Jahren haben sich rund 60 engagierte Musikerinnen und Musiker der Stadtlohner Husaren der Blasmusik verschrieben. Von Stadt- und Schützenfesten über heilige Messen, dem Mitwirken im Karneval oder dem Besuch von Pflegeeinrichtungen in der Weihnachtszeit, bis hin zu den großen eigenen Jahreskonzerten: Die Husaren bereichern alle Bereiche des kulturellen Lebens in Stadtlohn mit ihrer vielfältigen Musik.

Aktueller Proberaum zu klein

Doch bisher tun sie dies unter erschwerten Bedingungen: Der Proberaum, den sich die Musiker in der ehemaligen Marienschule mit anderen Gruppen teilen, ist viel zu klein, als dass sich hier der Klang von über 50 Instrumenten entfalten könnte. Dazu kommt, dass man die musikalischen Gerätschaften nach jeder Probe wieder aufwändig verstauen und zur nächsten wieder hervorholen muss. Dies kostet nicht nur Arbeit, sondern auch wertvolle Probenzeit.

Umzug in die ehemalige Turnhalle geplant

Nun bietet sich für den Verein eine einmalige Möglichkeit: In der früheren Turnhalle im Erdgeschoss der ehemaligen Marienschule, also nur wenige Meter von ihrem derzeitigen Probenort entfernt, möchte der Traditionsverein seinen eigenen Proberaum realisieren. Im Rahmen des LEADER-Förderprogramms soll hier ein großer Raum für ihre musikalische Kunst entstehen.

Es ist viel zu tun beim LEADER-Projekt

Trockenwände müssen raus, um dem Klang Raum zu geben, eine einheitliche Decke inklusive der notwendigen Beleuchtung soll für genug Licht beim Lesen der Noten sorgen und für einen optimalen Raumklang werden Akustik-Elementen angeschafft. Da die bisherige Bestuhlung im alten Proberaum auch weiterhin den anderen dort tätigen Gruppen zur Verfügung stehen soll, stattet man den neue Proberaum zusätzlich mit neuen Sitzmöglichkeiten für die Musikerinnen und Musiker aus.

Ressourcenschonend umbauen

Peter Tertling, Geschäftsführer der Stadtlohner Husarenkapelle, möchte die Umbauarbeiten so ressourcenschonend wie möglich gestalten: „Es ist dem Verein wichtig, die Baumaßnahmen möglichst nachhaltig durchzuführen. Die Wiederverwendung von bestehendem Material wird, wo immer möglich, in den Mittelpunkt gestellt“. Auch die soziale Nachhaltigkeit spielt bei dem Förderprojekt eine zentrale Rolle: „Wir haben viele junge Talente, die sich in den Jugendensembles „HuMus“ (Husaren – Musikschule) und „JuHus“ (Die Jungen Husaren als Jugendblasorchester) entfalten. Ein eigener Proberaum ermöglicht nicht nur optimale Bedingungen für unser musikalisches Schaffen, sondern sendet auch ein Signal an die kommende Generation, dass ihre Leidenschaft und ihr Talent geschätzt werden. So wollen wir die Jungend nachhaltig für Musik begeistern“, so Peter Tertling weiter.

Stadt beteiligt sich an den Restkosten

Das Projekt soll im März starten und bis zum Herbst abgeschlossen sein. Für die Umsetzung stehen den Stadtlohner Husaren LEADER-Fördermittel in Höhe von 53.909,07 Euro zur Verfügung. Das entspricht einer Förderquote von 65 % der Kosten. An den verbleibenden 35 % beteiligt sich auch die Stadt Stadtlohn mit einem Zuschuss von maximal 21.000 Euro. 

LEADER – ein Programm von den Menschen für die Menschen vor Ort

LEADER ist ein EU-Förderprogramm zur Stärkung des ländlichen Raums und wird vom Land Nordrhein-Westfalen unterstützt. Das Programm hat nichts mit „Anführen“ und „LEADERShip“ zu tun, sondern mit dem Gegenteil: Entscheidungen treffen hier die Menschen vor Ort. Dieses Prinzip heißt „Bottom-Up“ – und wird bei LEADER ganz großgeschrieben.

Die besten Ideen kommen von den Menschen vor Ort

Das bedeutet, dass Menschen aus der Region selbst mitentscheiden können, welche Maßnahmen wichtig sind und welche Projekte verwirklicht werden sollen. Alle dürfen und sollen Ideen, Gedanken und Vorschläge zu möglichen Projekten einbringen und vorantreiben. „Die besten Ideen kommen von den Menschen vor Ort. Sie wissen am besten, was in ihren Dörfern und Städten entwickelt werden sollte“, fasst LEADER-Regionalmanager Thomas Rudde den Ansatz des EU-Förderprogramms zusammen.

Nachhaltige Gestaltung von Lebenswelten

Eines der Handlungsfelder der LEADER-Region berkel schlinge, zu der Gescher, Stadtlohn, Südlohn und Vreden gehören, ist die nachhaltige Gestaltung von Lebenswelten. „Mit dem Proberaum der Husaren geht das erste LEADER-Projekt der aktuellen Förderphase 2023-2027 in der Region an den Start. Wir freuen uns, dass ein 125-jähriges musikalisches Erbe und Engagement unterstützt werden kann“, so Thomas Rudde weiter.

Baustellenkonzert am 5. April

Am 5. April 2024 um 17 Uhr planen die Husaren ein „Baustellenkonzert“ zur Feier des Projekts. Interessierte können sich bei Fragen und Projektideen beim Regionalmanagement unter regionalmanagement@berkel-schlinge.de melden. Thomas Rudde ist telefonisch unter 02561 917 169 – 8 erreichbar. Mehr Informationen zu LEADER finden Sie unter www.berkel-schlinge.de.

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