Der Kreis Borken weist auf die nachfolgende auszugsweise Pressemitteilung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe zum bundesweiten Wettbewerb „Bioblitz“ hin und empfiehlt: „Im Westmünsterland lassen sich gerade auch in diesem Rahmen spannende Naturbeobachtungen machen. Unser Fachbereich Natur und Umwelt würde sich daher über eine Beteiligung möglichst vieler Bürgerinnen und Bürger freuen.“
Mitmachen mit der App „ObsIdentify“
Eine gute Möglichkeit, sich beim Naturschutz einzubringen, bietet auch 2024 der sogenannte „Bioblitz“ und die Smartphone-App „ObsIdentify“. Zum Mitmachen rufen seit einigen Jahren das LWL-Museum für Naturkunde und die Naturbeobachtungsplattform Observation.org gemeinsam auf. Allein 2023 sammelten deutschlandweit etwa 30.000 Naturbegeisterte mehr als 1,8 Millionen Beobachtungsdaten zur Artenvielfalt. Im vergangenen Jahr wurden Fotos von über 13.000 Arten beim Wettbewerb über die App ObsIdentify an die Internet-Plattform Observation.org gemeldet. Daher soll der Wettstreit der Kreise und kreisfreien Städte auch im Jahr 2024 fortgesetzt werden.
„Bioblitz 2024“ als spielerischer Wettbewerb
Seit dem 1. Januar 2024 läuft der deutschlandweite „Bioblitz 2024“ (#bioblitz2024) als spielerischer Wettbewerb der Kreise oder kreisfreien Städte. Alle Naturbegeisterten sind aufgerufen mitzumachen, ganz egal ob Laien, Expertinnen und Experten, Familien oder Schulklassen, um ihre Städte oder Kreise zu unterstützen. Schon jetzt haben zahlreiche Institutionen wie Biostationen, Uni-Institute und Naturkundemuseen aus ganz Deutschland ihre Teilnahme zugesagt.
Daten fließen auch in internationale Auswertungen ein
Die Ergebnisse werden dem Naturschutz und der Grundlagenforschung zur Verfügung gestellt. Die Daten stehen beispielsweise zur Erstellung Roter Listen der gefährdeten Arten zur Verfügung oder auch für die Naturschutzarbeit vor Ort. Sie fließen aber auch in internationale Auswertungen ein. Gemeinsam können Funde von Tieren, Pflanzen und Pilzen geteilt und neue Beobachtungen gemeldet werden. Zudem können Interessierte an Aktionen der regionalen Partner teilnehmen und gemeinsam Beobachtungen sammeln. Zum Mitmachen braucht man lediglich die kostenlose Bestimmungs-App „ObsIdentify“ und einen entsprechenden Account.
App lernt ständig dazu
Die künstliche Intelligenz, das System hinter der App, lernt ständig dazu. Sie erkennt bereits jetzt zahlreiche heimische Pflanzen und Tiere wie Schmetterlinge, Wanzen, Libellen und viele mehr. Wer sich gut bei der Tier- und Pflanzenbestimmung auskennt, kann auch die Apps ObsMapp und iObs verwenden, um Funde auch ohne Foto zu melden oder direkt die Webseite Observation.org verwenden. Die gemeldeten Fotos werden im Anschluss durch Fachleute validiert, so dass am Ende ein Datensatz entsteht, der wissenschaftlichen Ansprüchen genügt.
Erster Beobachtungstipp
Als Tipp für den Anfang der Beobachtungen in der winterlichen Jahreszeit empfiehlt das LWL-Museum für Naturkunde, nach Baumpilzen Ausschau zu halten, denn Baumpilze können das ganze Jahr über gefunden werden. So gibt es im Rahmen der Artenakademie des LWL-Museums die Möglichkeit, gemeinsam mit Fachleuten auf Artensuche zu gehen: Eine Exkursion zu Winterpilzen mit Heinrich Terlutter und Roswitha Keuker in der Hohen Wart wird am 23. Februar stattfinden. Bei den Baumpilzen handelt es sich um eine sehr große ökologische Gruppe, die Arten verschiedener Pilzgruppen einschließt. Viele können mit der App schon automatisch bestimmt und die Daten anschließend auch über die App gemeldet werden. Die Pilze besiedeln sowohl Lebend- als auch Totholz und ihre Fruchtkörper sind meistens am Baumstamm zu finden. Baumpilze sorgen durch den Abbau von totem Holz für ein natürliches Recycling in den Wäldern.
Forschungsbeitrag leisten
Bei einem „Bioblitz“ zählt alles, was bestimmbar ist, egal ob Einzeller, Pilz, Pflanze oder Tier. „Unser Antrieb ist die Faszination für die Natur und der Wunsch, über zahlreiche Zufallsfunde zu neuen Erkenntnissen beitragen zu können, die letztlich auch dem Naturschutz dienen“, erklärt Dr. Jan Ole Kriegs, Direktor des LWL-Museums für Naturkunde. „Dabei möchten wir bei möglichst vielen Menschen eine Begeisterung für die Natur entfachen und über den Wettbewerb den Blick auf die Artenvielfalt schulen“, so Kriegs weiter.
Meldungen von der dänischen Grenze bis zu den Alpen
Schon 2022 und 2023 lief ein deutschlandweiter Bioblitz. Es gab zahlreiche Meldungen von der dänischen Grenze bis in die Alpen. Zu den Ergebnissen zählten zahlreiche Erstfunde für die jeweiligen Gebiete und zahlreiche Nachweise von Arten, die im Rahmen des Klimawandels derzeit ihr Areal verändern. Über Observation.org lassen sich solche Entwicklungen nahezu live verfolgen.
Weitere Informationen gibt es im Internet unter: http://www.bioblitze.lwl.org und https://observation.org/.
Interessierte finden zukünftig die Ergebnisse der Bioblitze 2024 hier: https://observation.org/bioblitz/categories/landkreise-und-kreisfreie-stadte-2024/
Für Fragen zum Thema gibt es folgende E-Mail-Adresse: