Mittwoch, 24. Oktober 2024
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Pflegeausbildungspreis für Dominik Kappelhoff

Dominik Kappelhoff mit dem Pflegeausbildungspreis 2023, den Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, ihm in Berlin überreichte. Foto: Thomas Koehler/BMFSFJ/photothek.de
Dominik Kappelhoff mit dem Pflegeausbildungspreis 2023, den Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, ihm in Berlin überreichte. Foto: Thomas Koehler/BMFSFJ/photothek.de

Der Wessumer Dominik Kappelhoff ist ein herausragender Absolvent der generalistischen Pflegeausbildung. Das hat der 21-Jährige, der sich sein berufliches Rüstzeug im Caritas Bildungszentrum Ahaus-Wessum und beim Pflegedienst Leusbrock holte, schriftlich. Nicht nur mit dem „sehr gut“ auf dem Abschlusszeugnis, sondern auch von Bundesministerin Lisa Paus persönlich. Sie zeichnete Dominik Kappelhoff und weitere herausragende Absolventen sowie engagierte Pflegeklassen des ersten Abschlussjahrgangs der generalistischen Pflegeausbildung in Berlin aus.

Würdigung der großen Bedeutung des Pflegeberufs für die Gesellschaft

Die Ehrung fand im Rahmen der Ausbildungsoffensive Pflege statt, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend initiiert wurde. Der Preis, dotiert mit jeweils 1000 Euro und einem Tablet für jeden Preisträger, würdigt die große Bedeutung des Pflegeberufs für die Gesellschaft und die außerordentlichen Leistungen der Auszubildenden während ihrer Ausbildung. Vor allem auch unter dem veränderten Blickwinkel der dreijährigen generalistischen Ausbildung, die seit 2020 in der Pflegeausbildung Grundlage ist.

„Teilnahme reizte mich“

Kursleiter Matthias Kerkhoff vom Caritas Bildungszentrum in Ahaus-Wessum hatte Dominik Kappelhoff ermutigt, sich für den Pflegeausbildungspreis 2023 zu bewerben. „Die Teilnahme reizte mich“, berichtet der 21-Jährige. „Es galt, sich in einem zwei Minuten langen Video vorzustellen und darzustellen, was professionelle Pflege für einen bedeutet.“ Neben dem Video gehörten eine Beurteilung der Pflegeschule und ein Zeugnis zu den Bewerbungsunterlagen für den Pflegeausbildungspreis.

Nicht die Krankheit oder den Menschen isoliert sehen

Die ersten Videoaufnahmen fand der Wessumer zu gestellt. An einigen Abenden vor dem näher rückenden Abgabetermin filmte er authentisch, was Pflege für ihn ausmacht und wo er Potenziale sieht. „Ich habe aus dem Herzen geredet.“ So antwortet er auf die Frage, was professionelle Pflege für ihn ausmacht: Es dürfe nicht isoliert nur der Mensch oder die Krankheit gesehen werden. Es gebe ein Netzwerk in allen Bereichen, zum Beispiel Auswirkungen der Krankheit auf den Alltag. Die professionelle Pflege sei ein anspruchsvoller Beruf mit Herausforderungen und Aufstiegsmöglichkeiten.

Ganzheitlichkeit schon früh umgesetzt

„Vernetzt denken und den sozialen Aspekt betrachten. So habe ich Dominik Kappelhoff auch in der Ausbildung erlebt“, sagt Reinhard Sicking, Leiter des Caritas Bildungszentrums Ahaus-Wessum. Matthias Kerkhoff ergänzt: „Diese Ganzheitlichkeit hat er schon früh in der Ausbildung umgesetzt.“ Dominik Kappelhoff wisse um die Verantwortung, die professionell Pflegende hätten. „Sie steuern den Pflegeprozess und übernehmen immer mehr Aufgaben in der Gesundheitsversorgung und Gesundheitsförderung.“

Nach Herausforderungen gesucht

Kappelhoff absolvierte seine Ausbildung zum Pflegefachmann mit der Traumnote 1. Ist ihm das Lernen schon immer leichtgefallen? „Es hat immer auch Fleiß dazugehört“, antwortet er. „Aber ich habe auch immer Lust, neue Sachen zu lernen.“ So hat es auch Reinhard Sicking in Erinnerung. „Dominik brauchte immer eine Herausforderung. Er hat zum Beispiel auch den Besuch der Vorsitzenden der Pflegekammer moderiert.“

Abwechslungsreiche Ausbildung

Seine Ausbildungszeit am Caritas Bildungszentrum habe er sehr positiv wahrgenommen, sagt Dominik Kappelhoff. Lobende Worte gibt es von ihm unter anderem für die Stundenplan- und die Einsatz-Gestaltung, ebenso für die schulische Ausstattung und das Lehrpersonal. „Ich habe mich seinerzeit für die Pflegeschule in Wessum entschieden, weil sie nicht nur in Wohnortnähe liegt, sondern auch gute Rezensionen hat.“ Die Ausbildung selbst sei sehr abwechslungsreich gewesen. Der Wechsel zwischen Blockunterricht und Praxisphasen (zum Beispiel in der ambulanten Pflege, in stationären Einrichtungen oder im Krankenhaus) führte immer wieder zu neuen, spannenden Aufgaben.

Schon früh mit Pflege in Berührung gekommen

Dominik Kappelhoff kam schon früh mit der Arbeit in der Pflege in Berührung, beim Boy´s Day in der 8. Klasse besuchte er das Haus St. Martin in Wessum, eine ambulant betreute Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz. Neben dem Abitur jobbte er im Caritas-Seniorenheim St. Friedrich, ebenfalls in Wessum. Doch schon bei seinem Start in die Pflegeausbildung stand für ihn fest, danach ein Studium zu beginnen. Er entschied sich für Humanmedizin (ein Pflegestudium war auch mal eine Überlegung) und ist jetzt Erstsemester an der Uni in Münster. „Ich fühle mich nicht als Exot, auch wenn bei den aktuellen Erstsemestern eine vorherige Ausbildung in der Pflege doch eher selten ist.“ Im Hörsaal sitzt er mit 17-, 18- und 19-Jährigen.

Auch während des Studiums in der Pflege tätig

Dem Pflegedienst Leusbrock bleibt Dominik Kappelhoff als Werkstudent treu. Er arbeitet dort ein Wochenende im Monat im ambulanten Dienst. „Mit der Option, das in die Semesterferien zu verlagern.“ Schließlich muss ja für die Klausuren auch am Wochenende gelernt werden. Wie es nach dem Medizinstudium weitergeht, so weit blickt Dominik Kappelhoff noch nicht in die Zukunft. Reinhard Sicking wagt einen kleinen Blick in die Glaskugel: „In Wessum gibt es aktuell keinen Hausarzt. Wie wäre es, wenn du dich hier niederlässt?“

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