
Die Zukunft der Pflege stand im Mittelpunkt eines konstruktiven Gesprächs zwischen der SPD-Bundestagsabgeordneten Sarah Lahrkamp und Vertretern des Klinikums Westmünsterland. Holger Winter und Ludger Hellmann, Geschäftsführer des Klinikums, Peter Ewering, Leiter der Pflegeschule, Oliver Lux, Pflegedirektor, sowie Klaus Lambers, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion in Ahaus, nahmen an dem Austausch teil.
375 Ausbildungsplätze ab den Pflegeschulen
Das Klinikum Westmünsterland mit insgesamt 6000 Mitarbeitenden an den Standorten Ahaus, Vreden, Stadtlohn, Gescher, Borken, Bocholt und Rhede trägt maßgeblich zur regionalen Gesundheitsversorgung bei. Die Pflegeschulen in Ahaus und Bocholt, die zusammen 375 Ausbildungsplätze bieten, sind eine Schlüsselinstitution in der Ausbildung angehender Pflegefachkräfte.
Herausforderungen im Bereich Pflegequalität
Im Rahmen des Gesprächs wurden drängende Herausforderungen im Bereich Pflegequalität beleuchtet. Insbesondere der akute Fachkräftemangel und das herausfordernde Lehrer-Schüler-Verhältnis von 1:25 in Nordrhein-Westfalen wurden von Peter Ewering als maßgebliche Anliegen hervorgehoben. Er betonte, dass eine verbesserte Lehrer-Schüler-Ratio die Attraktivität für Lehrende erhöhen könnte, in NRW und nicht beispielsweise in Niedersachsen ihre Tätigkeit aufzunehmen.
Generalistik in der Pflege
Ein zentrales Thema war die Einführung der Generalistik in der Pflege, die eine umfassende Ausbildung ermöglicht. Ewering brachte zum Ausdruck, dass diese Ausbildungsform zu einem Mangel an Spezialisten führen könne. Nach Abschluss der Ausbildung könnten spezifische Fertigkeiten fehlen. Er hob hervor: „Die Einsatzfähigkeit und das spezialisierte Wissen müssen gewährleistet sein, um den vielfältigen Anforderungen in der Pflege gerecht zu werden.“
Erleichterung bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse gefordert
Die vielschichtige Frage der Qualifikationsniveaus der Pflegeauszubildenden wurde ebenfalls besprochen. In Bezug auf die Anerkennung ausländischer Abschlüsse sprachen sich die Verantwortlichen des Klinikums für eine reduzierte bürokratische Belastung aus. „Die Einführung einer vereinfachten Kenntnisprüfung ist Teil der Überlegungen zur Stärkung des Pflegeberufes durch die Ampel-Koalition. Ich bin sehr dafür, dass wir hier einen Hebel zur Entbürokratisierung ansetzen“, so Sarah Lahrkamp.
Stärkung der Digitalisierung in der Pflegeausbildung
Hervorzuheben ist die Vorreiterrolle der Pflegeschule des Klinikums Westmünsterland in Bezug auf die Stärkung der Digitalisierung in der Pflegeausbildung. Die Integration digitaler Lehrmethoden und Technologien wurde von Sarah Lahrkamp als bedeutender Schritt zur Weiterentwicklung der Pflegebildung gewürdigt. Dies will auch die Bundesregierung weiter fördern.
Verbesserung der Rahmenbedingungen
Die Diskussion endete mit einem Konsens über die zentrale Bedeutung des Pflegeberufs in der Gesellschaft. Auch die Notwendigkeit kontinuierlicher Anstrengungen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen wurde gesehen. Sarah Lahrkamp unterstrich abschließend: „Unsere Pflegefachkräfte leisten Tag für Tag wertvolle Arbeit, und es ist unsere Pflicht sicherzustellen, dass der Pflegeberuf die Wertschätzung und Unterstützung erhält, die er zweifellos verdient.“