„VRE“ – diese drei Buchstaben könnten schon bald die Autokennzeichen vieler Vredenerinnen und Vredener zieren. Zumindest hat das eine Forschungsgruppe der Hochschule Heilbronn vorgeschlagen. Konkret wird hier vorgeschlagen, für alle deutschen Städte und Gemeinden mit über 20.000 Einwohnerinnen und Einwohnern im Rahmen einer Kennzeichenreform konkretere, ortsbezogene zu ermöglichen. Bei den ersten drei Buchstaben eines KfZ-Kennzeichens in Deutschland handelt es sich um das Unterscheidungszeichen, das aus bis zu drei Buchstaben bestehen kann. Es steht für den Verwaltungsbezirk der Zulassungsbehörde, in dem das Fahrzeug seinen regelmäßigen Standort hat. Zudem gibt es Sonderregelungen für Fahrzeuge der Bundes- und Landesorgane wie der Bundespolizei oder der Bundeswehr.
Stärkere Wahrnehmung der Mittelstädte
In der Projektskizze der Hochschule heißt es weiterhin, Städte mit eigenem Kennzeichne seien bevorteilt und würden als relevanter wahrgenommen. Diese starke Wahrnehmung der Ortskennung auf Autos und deren identitätsstiftenden Charakters dürfe nicht unterschätzt werden. Mit einer weiteren Kennzeichenliberalisierungsreform könne diese Ungerechtigkeit für die Mittelstädte einfach korrigiert werden. Demnach könnten nach den Recherchen der Hochschule rund 320 Mittelstädte neue Kennzeichen bekommen. Für die Bürgerinnen und Bürger bestehe demnach die Möglichkeit, aber nicht die Pflicht, die Kennzeichen zu ändern.
Stadt Vreden setzt auf Bürgerbeteiligung
„Die Initiative ist aus meiner Sicht eine gute Idee, um die Verbundenheit mit unserer Stadt zu stärken. Ohne großen Mehraufwand könnte die Stärkung der Mittelstädte umgesetzt werden. Auch wenn wir in Vreden die meisten Wege mit dem Rad zurücklegen, setzen wir uns für Heimatliebe ein“, freut sich Vredens Bürgermeister Dr. Tom Tenostendarp. „Wichtig ist uns die Meinung der Vredenerinnen und Vredener, daher haben wir eine unverbindliche Umfrage für ca. zwei Wochen online gestellt.“
„Wie stehen Sie zum Vredener Autokennzeichen?“
All diejenigen, die das Thema interessiert, können über das Beteiligungsportal NRW http://www.beteiligung.nrw.de/portal/vreden ihre Meinung bis zum 30.11.2024 dazu abgeben.
Entscheidungen auf Landes- bzw. Bundesebene notwendig
Doch wie können die Vredenerinnen und Vredener zu den neuen Kennzeichen kommen? Dazu müsste der Vredener Stadtrat einen Beschluss fassen, damit die Verwaltung eine Handlungsgrundlage hat. Über die Städte motiviert oder auch direkt muss zumindest ein Bundesland das Thema aufnehmen, denn die Änderung der Fahrzeugzulassungsverordnung kann nur erfolgen, nachdem die Verkehrsministerkonferenz dafür eine Vorentscheidung fällt. Das wiederum geschieht nur auf Antrag eines der Länder. Alternativ ist es denkbar, dass das Bundesverkehrsministerium § 9 Abs. 3 FZV liberal interpretiert und zusätzliche Kennungen auch ohne FZV-Änderung ermöglicht. Durch den Beschluss in den Stadträten werden die Kennzeichen nicht unmittelbar ermöglicht. Eine Entscheidung kann nur durch die zuständigen Stellen auf Bundes- bzw. Landesebene erfolgen. Auf Grund der Initiative der Hochschule Heilbronn und der Bürgerbeteiligung wird voraussichtlich eine Beratung im Rat der Stadt Vreden erfolgen.