Sonntag, 24. Dezember 2024
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Vorgehensweise bei häuslicher Gewalt

Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster (2. v. re.) begrüßte mit Irmgard Paßerschroer, seinerzeitige Geschäftsführerin des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt - „GewAlternativen“ im Kreis Borken (li.), und Ingrid Salthammer, Kriminalhauptkommissarin bei der Kreispolizeibehörde Borken (re.), Dr. Jeanette Vollmer, Familienrichterin beim Amtsgericht in Wetzlar (2. v. li.), als Referentin.
Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster (2. v. re.) begrüßte mit Irmgard Paßerschroer, seinerzeitige Geschäftsführerin des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt – „GewAlternativen“ im Kreis Borken (li.), und Ingrid Salthammer, Kriminalhauptkommissarin bei der Kreispolizeibehörde Borken (re.), Dr. Jeanette Vollmer, Familienrichterin beim Amtsgericht in Wetzlar (2. v. li.), als Referentin.

Die Arbeitsgruppe „Täterarbeit“ des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt – „GewAlternativen“ im Kreis Borken lud jetzt rund 50 Fachleute aus den Bereichen Bewährungshilfe, Gerichts-, Gewalt-, Frauen- und Suchtberatung, Gleichstellung, Jugenämter, Polizei, Richterschaft der Amtsgerichte sowie Staatsanwaltschaft zu einem Vortrag der Familienrichterin Dr. Jeanette Vollmer vom Amtsgericht in Wetzlar ins Borkener Kreishaus ein. Nach der Begrüßung durch Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster stellte die Juristin die vom Runden Tisch im Lahn-Dill-Kreis (Hessen) entwickelte Vorgehensweise bei Fällen häuslicher Gewalt vor, in denen Minderjährige betroffen sind.

Erarbeitung eines Schutzkonzepts mit den Eltern

Die Referentin zeigte zunächst auf, dass miterlebte Gewalt potentiell das Kindeswohl gefährdet. Folgen können körperliche und psychische Erkrankungen sowie die Übernahme von Täter- oder Opfer-Verhaltensmustern sein. Seit 2019 werden im Lahn-Dill-Kreis die Beteiligten daher nach einem polizeilichen Einsatz wegen häuslicher Gewalt zeitnah in einem familiengerichtlichen Verfahren hinsichtlich der Auswirkungen des Vorfalles auf die Entwicklung der Kinder sensibilisiert. Angestrebt wird die Erarbeitung eines Schutzkonzepts mit den Eltern. Durch die Zusammenarbeit zwischen Familiengericht, Jugendamt, Polizei und Staatsanwaltschaft ist eine abgestimmte Vorgehensweise möglich. Erste Erkenntnisse aus der Evaluation zeigen bereits einen Rückgang der Folgetaten häuslicher Gewalt beziehungsweise den größer werdenden Abstand zwischen Erst- und Folgetat. Daher wollen die beteiligten Institutionen im Lahn-Dill-Kreis dieses Modell fortführen.

Vortrag setzte neue Impulse

In der anschließenden Frage- und Diskussionsrunde zeigten sich die hiesigen Fachleute sehr interessiert. Der Vortrag setze erkennbar neue Impulse für die weitere Netzwerk- und Zusammenarbeit bei häuslicher Gewalt im Wesstmünsterland, hieß es dabei. Weitere Infos zum Runden Tisch gegen häusliche Gewalt – „GewAlternativen“ im Kreis Borken gibt es unter www.gewalternativen.de.

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