Dienstag, 25. Januar 2025
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11. Bildungskonferenz: „Demokratie in Gefahr“

Landrat Dr. Kai Zwicker (1. Reihe 3. v. li.) mit den Akteurinnen und Akteuren der Bildungskonferenz im Kulturquadrat in Ahaus.
Landrat Dr. Kai Zwicker (1. Reihe 3. v. li.) mit den Akteurinnen und Akteuren der Bildungskonferenz im Kulturquadrat in Ahaus.

Welchen Einfluss haben Soziale Medien auf die politische Meinungsbildung der jungen Menschen? Mit dieser Frage beschäftigten sich jetzt die Gäste der 11. Bildungskonferenz, die unter dem Motto „Demokratie in Gefahr – Soziale Medien zwischen Propaganda und Prävention“ im Kulturquadrat der Stadthalle in Ahaus stattfand. Rund 130 Fachleute aus Kommunen, Politik, Schule, Bildungseinrichtungen und Wirtschaft nahmen an der Veranstaltung mit spannenden Impulsen und anregenden Diskussionen teil. Ausrichter der jährlich stattfindenden Konferenz war das regionale Bildungsnetzwerk, ein Zusammenschluss etlicher Bildungsakteure unter der Federführung des beim Kreis Borken eingerichteten Bildungsbüros.

„Demokratie muss aktiv verteidigt werden“

Landrat Dr. Kai Zwicker und Hauptdezernentin Ann-Kathrin Kamber von der Bezirksregierung Münster eröffneten gemeinsam mit Elisabeth Büning, Leiterin des Fachbereichs für Bildung, Schule, Kultur und Sport des Kreises Borken, den Nachmittag. Sie verdeutlichten die Relevanz des Themas. „Demokratie muss nicht nur wertgeschätzt, sondern auch aktiv verteidigt werden“, bekräftigte der Landrat. Dabei stünden nicht nur Schulen in der Verantwortung, sich gegen Radikalisierung und Extremismus zu positionieren.

Schüler schildern Erfahrungen mit Rechtsextremismus und Hate Speech

Schülerinnen und Schülern der Schülervertretung der Jodocus-Nünning-Gesamtschule in Borken sorgten für einen interessanten Einstieg in die Thematik. Die Jugendlichen schilderten ihren Alltag mit Social Media und ihre Erfahrungen mit Rechtsextremismus und Hate Speech. Die ehrlichen Einblicke boten einen authentischen Zugang zur Materie.

Medienkompetenz für junge Menschen und Erwachsene entscheidend

Im nächsten Programmpunkt demonstrierte Markus Lüke, Bildungsreferent des Projekts „ExPO“ (Extremismus Prävention Online) aus Bochum, in seinem Vortrag die große Bedeutung sozialer Medien für Jugendliche. Anhand einiger Beispiele zeigte er, wie Plattformen wie TikTok gezielt von extremistischen Akteuren genutzt werden. Mit entsprechenden Zitaten stellte er eindrucksvoll dar, warum Medienkompetenz für junge Menschen und Erwachsene gleichermaßen entscheidend ist, um mit den Herausforderungen der Sozialen Netzwerke umgehen zu können.

Rap-Projekt als musikalisches Highlight

Ein musikalisches Highlight bot dann das – auch aus dem Kreis-Aktionsfonds Demokratie geförderte – Rap-Projekt von Dennis Buss, Workshop-Coach aus Gronau. Lea-Sophie Leuders und Nora Maria Wallmeier trugen mit ihm ihre selbstgeschriebenen Songs vor. Mit kreativen Texten verliehen sie der Demokratie eine moderne Stimme und zeigten, wie politische Bildung auf innovative Weise vermittelt werden kann. In der darauffolgenden Expertenrunde gaben Vertreterinnen und Vertreter der Regionalen Schulberatung, des Medienzentrums, der Polizei und der Schule gemeinsam mit Markus Lüke Einblicke in ihre Arbeit und beantworteten Fragen des Publikums. Ihre „Best-Practice“-Beispiele boten alltagstaugliche Anregungen, wie Demokratie und Medienkompetenz gezielt gefördert werden können.

Appell des Kreisdirektors

Zum Abschluss richtete Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster einen Appell an die Gäste: „Nur gemeinsam finden wir Lösungen, um mit den Gefahren der Sozialen Medien umzugehen. Alle Verantwortlichen sollten ihren Teil dazu beitragen“. Die Gäste der Bildungskonferenz waren sich nach der Veranstaltung einig, dass es lohnend war, sich mit kurzweiligen Programmpunkten und gehaltvollen Diskussionen mit diesem wichtigen Thema auseinander zu setzen.

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