
Die abgebrannten Brennelemente des FRM II sollen in das Zwischenlager Ahaus der bundeseigenen Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) transportiert werden. Eine politische Delegation aus Ahaus hat nun erstmals zum Austausch die Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II) und die Stadt Garching besucht. Nach Vorträgen der beiden Direktoren der Forschungs-Neutronenquelle, Prof. Dr. Peter Müller-Buschbaum für die Wissenschaft, und Dr. Axel Pichlmaier für den Betrieb des FRM II, bekamen die Stadtvertreter aus Ahaus und Garching einen exklusiven Einblick in das Innenleben des Forschungsreaktors. Neben den beiden wissenschaftlichen Hallen durfte auch ein Besuch des Reaktorbeckens nicht fehlen.
Plattform zum Austausch
Bürgermeisterin Karola Voß und der Erste Beigeordnete Manuel Benning von der Stadt Ahaus bedankten sich für die Einladung des FRM II. Gemeinsam mit ihnen waren sieben Ratsmitglieder der CDU-Stadtratsfraktion mit ihrem Fraktionsvorsitzenden Dr. Michael Räckers angereist. Auch der fraktionslose Ratsherr Reinhard Horst von der Wählergemeinschaft Lebenswertes Ahaus war dabei. Außerdem begleiteten Vertreter der BGZ aus Ahaus die Delegation Bürgermeister Dr. Dietmar Gruchmann und Geschäftsleiterin Sylvia May von der Stadt Garching waren „froh über diese Plattform zum Dialog mit der Wissenschaft und der Stadt Ahaus“.
Die Ahauser nutzten die Gelegenheit, viele Fragen zur Forschung am FRM II und den geplanten Transporten zu stellen. „Wir haben die Sorge, dass Ahaus durch weitere Einlagerungen von hochradioaktiven Abfällen vom Zwischenlager zunehmend zum Endlager wird“, erklärte Karola Voß ihr Unbehagen.
Stadt Garching steht hinter dem FRM II
Am Abend bestand für die Delegation aus Ahaus beim Gasthof Neuwirt in Garching Gelegenheit, sich mit den Vertretern des FRM II, der BGZ und einigen Stadträten von Garching auszutauschen. Bürgermeister Dietmar Gruchmann machte in einer kurzen Ansprache klar, dass Garching hinter dem FRM II steht. Das Atom-Ei ist die Keimzelle des Forschungscampus und befindet sich im Stadtwappen von Garching. „Wir vertrauen den beauftragten Wissenschaftlern, dass sie sehr verantwortungsbewusst mit den notwendigen Brennelementen umgehen“, bestätigte Bürgermeister Gruchmann den positiven Tenor der Zusammenarbeit.
Gegenseitiges Verständnis gewachsen
Axel Pichlmaier, der wie etliche Kolleginnen und Kollegen vom FRM II bereits auf Diskussionsveranstaltungen der Stadt Ahaus war, dankt für den Gegenbesuch aus Ahaus. „Die Begeisterung der Teilnehmer war offenkundig. Dennoch werden die Gäste unsere Castoren nicht begeistert willkommen heißen, aber sicherlich ist durch diesen Besuch das gegenseitige Verständnis etwas gewachsen“, so Pichlmaier.