Der Fachkräftemangel sorgt dafür, dass es viele Unternehmen schwer haben, geeignete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden. Auch die Suche nach Auszubildenden ist immer schwieriger, denn die Jugendlichen können inzwischen oft aus mehreren Angeboten auswählen. Trotz dieser Herausforderungen gibt es Unternehmen, die ihren Bedarf noch decken können. Was sie anders machen und wie es ihnen gelingt, wollte sich der Verwaltungsausschuss der Agentur für Arbeit Coesfeld in einem Unternehmen vor Ort anschauen.
Herausforderungen vor Ort wahrnehmen
Die aktuelle Sitzung hielt der Verwaltungsausschuss der Arbeitsagentur daher bei der Firma AS Drives & Services GmbH in Reken ab. „Wir haben uns bewusst dazu entschieden, nicht nur über den Arbeitsmarkt und die dortigen Entwicklungen zu reden, sondern auch uns anzuschauen, was das für die Unternehmen vor Ort konkret bedeutet und wie sie sich den Herausforderungen stellen“, so Frank Thiemann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Coesfeld.
Ausbilden und im Unternehmen halten
Heinrich Schrudde, Geschäftsführer bei AS Drives & Services, gewährte Einblick und machte den Gästen deutlich, dass sein Unternehmen sehr stark auf die Ausbildung und Entwicklung der eigenen Fachkräfte setzt: „Wir sind ein Unternehmen, das fachlich sehr spezialisiert ist. Die Kenntnisse die wir benötigen, gibt es am Markt nicht. Es ist daher sehr wichtig für uns, junge Menschen auszubilden, vor allem aber, sie dann auch im Unternehmen zu halten.“ Das klappt bislang sehr gut, denn ein großer Teil der rund 160 Mitarbeitenden ist bereits seit der Ausbildung beim Rekener Unternehmen. „Wir investieren viel darin, für unsere Mitarbeiter interessant zu sein und zu bleiben“, so Schrudde. Er fügt an: „Weiterbildungen, finanzielle Anreize, viele Gemeinschaftsveranstaltungen oder Sportangebote gehören bei uns fest dazu. Wir möchten aber vor allem ein Wir-Gefühl bei unseren Mitarbeitenden erzeugen.“
Praktikumsangebote als Einstiegschance
Bei der Nachwuchskräftegewinnung setzt AS Drives & Services sehr stark auf Praktikumsangebote und bietet so Einblick in die Prozesse. Dennoch wird es auch für das Unternehmen schwerer Nachwuchs zu finden. „Viele junge Menschen gehen inzwischen den Weg, statt einer Ausbildung tendenziell eher ein Studium aufzunehmen“, erklärt Volker Nikolai-Koß, der amtierende Vorsitzende des Verwaltungsausschusses der Agentur für Arbeit Coesfeld, und ergänzt: „Dabei sind die Karrierechancen und Verdienstmöglichkeiten mit einer Ausbildung längst denen eines Studiums ebenbürtig.“ Für den Leiter der Arbeitsagentur kommt in diesem Zusammenhang den Eltern eine ganz besondere Rolle zu: „Mütter und Väter üben einen sehr großen Einfluss auf die Entscheidung ihrer Kinder aus.“ Daher möchten er und der Verwaltungsausschuss zukünftig daran arbeiten, Eltern in dieser Rolle weiter zu stärken.