Donnerstag, 24. September 2024
StartAus den OrtenAhausEnergiegenossenschaft AHLeG zieht Bilanz

Energiegenossenschaft AHLeG zieht Bilanz

Vorstandsmitglied Karl-Heinz Siekhaus erläuterte die Entwicklungen an den Energiemärkten und den Projekten der Energiegenossenschaft.
Vorstandsmitglied Karl-Heinz Siekhaus erläuterte die Entwicklungen an den Energiemärkten und den Projekten der Energiegenossenschaft.

Vorstand, Aufsichtsrat und Mitglieder der Energiegenossenschaft Ahaus-Heek-Legden eG sind am 21. August 2024 in der Stadthalle Ahaus zusammengekommen, um die jährliche Generalversammlung der Energiegenossenschaft durchzuführen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Christopher Beckmann Niehues konnte zahlreiche Mitglieder und Ehrengäste begrüßen. Nach seinen einleitenden Worten erstattete der Vorstand seinen Bericht zum Verlauf des Geschäftsjahres 2023.

Entwicklungen an den Energiemärkten

Zunächst erläuterte Karl-Heinz Siekhaus die Entwicklungen an den Energiemärkten und den Projekten der Energiegenossenschaft. Dabei ging er zunächst vertieft auf die verschiedenen Herausforderungen an den Energiemärkten sowie den gesellschaftlichen Wandel als solchen ein. Diesen Herausforderungen zu begegnen, stellt naturgemäß auch ein Thema der Energiegenossenschaft dar. Er schloss mit dem Fazit, dass sich die Welt in Zeiten von Corona, Ukraine-Krieg und Klimawandel in einem Dauerkrisenmodus befindet und der Feststellung, dass die Energiewende nur „von unten“ – also beispielsweise über ein Engagement und eine Beteiligung in der Energiegenossenschaft – gemeinsam gestemmt werden kann.

Bedeutung eines systemübergreifenden Ansatzes

Mit Blick auf die verschiedenen Projekte der Energiegenossenschaft, erläuterte Herr Siekhaus die Bedeutung eines systemübergreifenden Ansatzes. Hier verwies er exemplarisch auf Gründung der Wasserstoff Entwicklungsgesellschaft GmbH & Co. KG, die sich als Tochter der Energiegenossenschaft mit dem Generalthema Wasserstoff befasst und derzeit in Verhandlungen mit den zuständigen Fernleitungsnetzbetreibern steht, einen physikalischen Anschlusspunkt an der Wasserstofffernleitung zu realisieren.

Vorstand mit Ergebnis des Geschäftsjahres 2023 zufrieden

Im zweiten Teil des Berichts des Vorstandes stellte das Vorstandsmitglied Gregor Ahler den Jahresabschluss 2023 vor. Der Vorstand ist mit dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2023 zufrieden, auch wenn der Jahresüberschuss nicht an das sehr gute Ergebnis des Jahres 2022 anschließen konnte. Ursächlich hierfür war die einsetzende Beruhigung bei den Erzeugerpreisen für Strom. Herr Ahler machte in seinem Vortrag deutlich, dass im Jahr 2023 erkennbar besser ausgefallen ist als in den Jahren bis 2021. Die Erlöse einschließlich der Erträge aus Beteiligungen betrug im abgelaufenen Jahr 5,3 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss hat nach Verrechnung aller Aufwendungen betrug 2,4 Mio. Euro.

Mitglieder stimmen für Gewinnverwendungsvorschlag

Nach der Feststellung des Jahresabschlusses stimmten die anwesenden Mitglieder für den Gewinnverwendungsvorschlag , der vom Aufsichtsratsvorsitzenden vorgetragen wurde. An dem guten Ergebnis wird die Genossenschaft ihre Mitglieder mit einer Dividende auf die Geschäftsguthaben in Höhe von 15 % beteiligen. Insgesamt werden in den nächsten Tagen über 1,3 Mio. Euro an die Mitglieder überwiesen. Die Mitglieder stimmten neben der Gewinnausschüttung auch für die weitere Stärkung der Rücklagen mit einer Zuweisung von 651 Tsd. Euro aus dem Bilanzgewinn von 2 Mio. Euro.

Gute Kapitalstruktur und solide Ertragsbasis

Die Energiegenossenschaft Ahaus-Heek-Legden eG verfügt über eine gute Kapitalstruktur sowie über eine solide Ertragsbasis. Die betriebsinternen Regelungen und Strukturen sind für ein Unternehmen in der Größenordnung der AHLeG angemessen. Dieses wurde ihre im Rahmen der jährlich durchgeführten Prüfung von den Prüfern des Genossenschaftsverbandes bestätigt. Das zusammengefasste Prüfungsergebnis wurde den Mitgliedern ebenso vorgetragen wie der Tätigkeitsbericht des Aufsichtsrates.

Mit rund 300 Gästen war die Stadthalle gut gefüllt.
Mit rund 300 Gästen war die Stadthalle gut gefüllt.

Optimistischer Blick in die Zukunft

Der Vorstand der Energiegenossenschaft blickt optimistisch in die Zukunft. Alle Faktoren sprechen für eine gute Zukunft des Unternehmens. Die Ausbaupläne des Gesetzgebers, die Entwicklung an den Energiemärkten und die Verankerung der Energiegenossenschaft in der Region sprechen dafür, dass das noch junge Unternehmen dauerhaft ein aktiver und erfolgreicher Akteur sein wird, das seinen Beitrag zur Energiewende für die Menschen vor Ort leistet.

1.280 Anteilseigner der Genossenschaft

Die Energiegenossenschaft Ahaus-Heek-Legden eG organisiert für die Bürgerinnen und Bürger die Beteiligung bei Vorhaben im Bereich der regenerativen Energie. Mit dem im Dezember 2023 verabschiedeten Bürgerenergiegesetz des Landes Nordrhein-Westfalen hat die Arbeit der AHLeG einen zusätzlichen Impuls bekommen. Am 31.12.2023 waren 1.280 Mitglieder Anteilseigner der Genossenschaft.

Drei eigene Windenergieanlagen

Die AHLeG hatte zum 31.12.2023 drei eigene Anlagen und partizipiert an 22 weiteren Windenergieanlagen. Die Energiegenossenschaft strebt an, den Umfang der Aktivitäten auszubauen. Sie hofft, dann auch weitere Mitglieder aufnehmen zu können.  Vereinbarungen mit lokalen Initiatoren von Windparks wurden dazu bereits geschlossen.

Heinz Kroschner scheidet aus Aufsichtsrat aus

Dem Vorstand und dem Aufsichtsrat wurden in getrennten Abstimmungen Entlastung für das Geschäftsjahr 2023 erteilt. Die Aufsichtsratsmitglieder Christa Feldkamp und Dr. Heiner Hollekamp wurden durch die Mitglieder für weitere drei Jahre in ihren Ämtern bestätigt. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurde das Mitglied Ulrich Hintemann aus Legden. Er tritt die Nachfolge von Heinz Kroschner an, der aus Altersgründen nicht erneut für ein Aufsichtsratsmandat kandidierte. Der Aufsichtsratsvorsitzende Christopher Beckmann würdigte die Arbeit von Heinz Kroschner und überreichte ihm die Ehrenurkunde des Genoverbandes in Anerkennung für seine Verdienste.

Weitere Artikel