Zu ihrem regelmäßigen, fachlichen Austausch trafen sich jetzt die Mitglieder der „Arbeitsgruppe Täterarbeit“ des „Runden Tisches GewAlternativen“ im Borkener Kreishaus. Kernaufgabe des Gremiums ist es, das Beratungsangebot „Männer stellen sich ihrer Gewalt“ zu begleiten. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe haben dabei ganz unterschiedliche berufliche Hintergründe: Justiz, Staatsanwaltschaft, Bewährungshilfe/Gerichtshilfe, Polizei, Jugendamt, Gesundheitsamt, Sucht- und Gewaltberatung.
Zusammenarbeit weiter ausbauen und etablieren
„Unsere Zusammenarbeit, die Vernetzung und der Austausch sind für das gemeinsame Ziel, die ‚Täterberatung‘ im Kreis Borken weiter auszubauen und zu etablieren, sehr hilfreich und effektiv. Denn Täterarbeit ist Opferschutz“, erklärte die Sprecherin der Arbeitsgruppe, Kriminalhauptkommissarin Ingrid Salthammer (Leiterin des Kommissariats für Kriminalprävention/Opferschutz der Kreispolizeibehörde Borken). Die Beratung „Männer stellen sich ihrer Gewalt“ wird im Nord- und Südkreis durch zwei Gewaltberater durchgeführt. Der Kreis Borken unterstützt dieses Angebot seit mehreren Jahren finanziell.
Regelmäßige Informationen zum Angebot
Regelmäßig werden die Gerichte, Staatsanwaltschaften und Jugendämter im Kreis über das Angebot informiert. „In der Corona-Zeit ist die Anzahl der Beratungen zurückgegangen, doch inzwischen steigt die Zahl der Männer, die das Angebot freiwillig oder mit Auflagen der Staatsanwaltschaften und Gerichte in Anspruch nehmen, wieder an“, erläuterte Gewaltberater Hermann Züwering vom Verein „Männer gegen Männergewalt Nordhorn“ während der Sitzung.
Fachveranstaltung im Oktober geplant
„Die ‚Arbeitsgruppe Täterarbeit‘ gibt es nun schon seit 22 Jahren. Damit zählt der Kreis Borken zu den Pionieren im Bereich der Beratung von Männern, die im häuslichen Kontext gewalttätig geworden sind“, betonte Irmgard Paßerschroer, Geschäftsführerin des „Runden Tisches GewAlternativen“. Im Oktober plant die Arbeitsgruppe eine Fachveranstaltung, um weitere Kooperationspartnerinnen und -partner ansprechen und in das Konzept integrieren zu können.