Gemäß Auftrag des Borkener Kreistags bemüht sich aktuell die Kreisverwaltung in Abstimmung mit Städten und Gemeinden im Westmünsterland sowie zahlreichen weiteren Akteuren um die Zertifizierung zum „Fairtrade-Kreis Borken“. Ein entsprechender Antrag wurde im vergangenen Dezember bei der Zertifizierungsstelle der Initiative Fairtrade Towns in Köln eingereicht. Dieser befindet sich derzeit in Prüfung.
Steuerungsgruppe berät über Zertifizierungsverfahren
Über die Arbeiten und den aktuellen Stand im Zertifizierungsverfahren hat jetzt die im Vorjahr eingerichtete Steuerungsgruppe, bestehend aus Fachleuten aus Kommunen und Zivilgesellschaft, im Borkener Kreishaus beraten. Mit dabei waren erstmals Gäste von zwei Fairtrade Schools aus dem Kreisgebiet, die bei dem Treffen über ihre Erfahrungen und Aktivitäten berichteten.
Zwei Berufskollegs als Fairtrade School zu Gast
So kann das Berufskolleg Lise Meitner in Ahaus bereits auf eine zehnjährige Geschichte als Fairtrade School zurückblicken. Das Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung Ahaus hat die Auszeichnung als Fairtrade School Ende des vergangenen Jahres erhalten. Dank des großen Engagements der beiden Lehrerkollegien sowie von Schüler- und Elternschaft gelingt es diesen Schulen in ausgezeichneter Weise, das Thema Fairtrade als auch beispielsweise die Bedeutung von Nachhaltigkeit im und außerhalb des Unterrichts zu vermitteln. Hierzu zählen unter anderem der Verkauf von fairen Produkten (Obst, Süßwaren, Getränken und Schreibwaren) in den Schulen, verschiedene Aktionen zum fairen Handel wie Schulfeste oder Ausstellungen unter dem Motto „Fairer Handel“ sowie die Vermittlung von Informationen zum globalen Wirtschaften und Pruduktionsbedingungen in Entwicklungsländern im Unterricht. Beide als Fairtrade Schools zertifizierte Berufskollegs sind in Trägerschaft des Kreises Borken.
Ideen für Aktivitäten im Rahmen der „Fairen Woche“
Darüber hinaus wurden in der Sitzung Ideen für Aktivitäten im Rahmen der diesjährigen „Fairen Woche“ diskutiert. Diese steht – wie schon im Jahr 2023 – unter dem Motto „Fair. Und kein Grad mehr!“ und findet vom 13. bis 27. September 2024 in zahlreichen Kommunen im Kreisgebiet statt. Daher ist in diesem Jahr erneut eine Verknüpfung mit den Klimawochen des Kreises Borken (16. bis 29. September 2024) geplant.
Weitere Infos beim Kreis
Für weitergehende Informationen zum Thema Fairtrade können sich Interessierte gerne an den Kreis Borken wenden. Für Cafés und Restaurants besteht beispielsweise die Möglichkeit, sich durch den Einsatz ausgewählter fair gehandelter Produkte ohne großen Aufwand als „faire Gastronomie“ auszuzeichnen und zu vermarkten. Als Ansprechpartnerin steht dafür Caren Heidemann, Mitarbeiterin in der Fachabteilung Kreisentwicklung, zur Verfügung (E-Mail: c.heidemann@kreis-borken.de oder Telefon: 02861/681-2476).
Zum Hintergrund:
Fairtrade Towns setzen sich verstärkt auf lokaler Ebene für fairen Handel ein und unterstützen damit die weltweite Kampagne. Die Fairtrade-Standards umfassen soziale, ökologische und auch ökonomische Kriterien, um eine nachhaltige Entwicklung der Produzentenorganisationen in Ländern des globalen Südens (Afrika, Asien und Lateinamerika) zu gewährleisten. Diese Standards sind insbesondere folgende:
- geregelte Arbeitsbedingungen
- Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit
- umweltschonender Anbau
- Schutz natürlicher Ressourcen
- Bezahlung von Fairtrade-Mindestpreis und Prämie Nachweis über Waren- und Geldfluss.
Weitergehende Informationen zum Thema gibt es im Internet unter www.fairtrade-deutschland.de.
Die Steuerungsgruppe setzt sich unter anderem aus Fachleuten der Kreisverwaltung Borken, der Kreispolitik, des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA), von Volkshochschule sowie der kreisangehörigen Kommunen zusammen.