Die Ahauser Feuerwehr verzeichnet für das vergangene Jahr insgesamt 79 Brandeinsätze, etwa vier Prozent mehr als im Vorjahr. Dieses Ergebnis zeigte der Leiter der Ahauser Feuerwehr, Dirk Honekamp, auf der Jahreshauptversammlung der Feuerwehr in der Ahauser Stadthalle auf. 84 Prozent der Brände konnten bereits in der Entstehungsphase erfolgreich bekämpft werden.
Nur ein Großbrand war zu löschen
Unter den Einsätzen war ein Großbrand bei einem Ahauser Entsorgungsbetrieb. Gut 15 Prozent aller Brände waren Mittelbrände wie zum Beispiel ein Werkstattbrand in Ahaus. „Bei diesem Werkstattbrand sorgte einmal mehr die äußerst schnelle und sehr gute Zusammenarbeit der Einheiten des Löschzuges Ahaus, Wüllen und der Wache dafür, dass sich der Brand auf den vorgefundenen Bereich beschränkte und nicht weiteren Schaden anrichten konnte“, so Dirk Honekamp in seinem Jahresbericht. „Und auch beim Großbrand am Entsorgungsbetrieb arbeiteten verschiedene Einheiten der Feuerwehr an der Einsatzstelle, im Rathaus und an der Wache gemeinsam an dem einen Ziel. Ich glaube, dass die Vorplanungen zu größeren Einsätzen dafür sorgen, dass auch Groß- oder Masseneinsätze in Ahaus beherrschbar sind. Danke an alle beteiligten Einsatzkräfte und Mitarbeiterinnen im Rathaus für das gute Teamwork.“
335 technische Hilfeleistungen abgearbeitet
Insgesamt 335 Mal rückten die Einsatzkräfte für technische Hilfeleistungen aus. Das entspricht einer Zunahme von etwa drei Prozent. Auch 2023 sorgten extreme Wetterlagen für Einsätze. Im Juli und im Dezember rückten die Einsatzkräfte zu etwa 50 umgestürzten Bäumen und zu vollgelaufenen Kellern aus. Die neuen Funkkonsolen in den Gerätehäusern sorgten für eine gute Kommunikation. „Ergänzend dazu werden wir perspektivisch auch die Einsatzleitwagen in den Löschzügen erneuern“, erläuterte Honekamp. Damit werde die örtliche Koordinierung in der Zukunft den gewachsenen Anforderungen noch besser gerecht.
Psychosoziale Unterstützung bei schweren Verkehrsunfällen
Bei den Verkehrsunfällen verzeichnete die Feuerwehr 2023 eine Häufung an schweren und schwersten Unfällen. Zu einigen dieser Einsätze waren PSU Teams hinzugerufen worden, um Psychosoziale-Unterstützung anzubieten. „Das gab Gelegenheit, über das Erlebte zu sprechen – und das ist ganz wichtig“, betonte Honekamp. „Es schadet uns, belastende Erfahrungen und Erlebnisse in uns hineinzufressen. Gemeinsam in der Gruppe oder zu zweit über das Erlebte zu sprechen, hilft ungemein, stärkt und schützt jeden von uns.“
Alle zweieinhalb Tage einen Mensch gerettet
„Bei allen 540 Feuerwehr-Einsätzen in 2023 konnten durch die Feuerwehr Ahaus 142 Personen gerettet beziehungsweise in Sicherheit gebracht werden“, so Honekamp weiter. „Das ist etwa alle zweieinhalb Tage ein Mensch: Ich finde, darauf können wir stolz sein.“
Fast 17 Einsätze täglich für den Rettungsdienst
Der Rettungsdienst der Feuerwehr leistete im vergangenen Jahr etwa 6.100 Einsätze, also durchschnittlich fast 17 pro Tag. Dabei handelte es sich um rund 1.400 Krankentransporte, 3.700 Notfallrettungen und 1.000 Notarzteinsätze. Etwa 77 Prozent aller Einsätze im Rettungsdienst Ahaus waren Notfalleinsätze. Die Jahresfahrleistung betrug dabei über 160.000 Kilometer, also täglich rund 440.
97 Kameraden in der Ehrenabteilung, 30 Jugendfeuerwehrleute
Die Ehrenabteilung der Feuerwehr verzeichnete im vergangenen Jahr 97 Kameraden. In der Jugendfeuerwehr sind 30 Mädchen und Jungen vertreten. Damit bei der Jugend alles rund läuft, engagieren sich 19 Gruppenbetreuerinnen und -betreuer. An der Feuer- und Rettungswache sind zurzeit 68 hauptamtliche Feuerwehrleute beschäftigt. Zwei Brandmeisteranwärter und vier Notfallsanitäter machen ihre Ausbildung. 527 Kräfte engagieren sich ehrenamtlich in den fünf Löschzügen. Die gesamte Feuerwehr, haupt- und ehrenamtlich, umfasste im vergangenen Jahr 595 also Mitglieder, darunter 17 Feuerwehrfrauen.
Verschiedene Anlässe zum Feiern
Am 17. September konnte der Löschzug Ahaus sein 140-jähriges Jubiläum feiern. Aufgrund der baulichen Situation am Adeneuerring war der Löschzug auf den Kirmesplatz ausgewichen. Neben der Einweihung des neuen Einsatzleitwagens, des Löschfahrzeugs 10 und dem Wechselladerfahrzeug wurden die Fahrzeuge des Löschzuges Ahaus auf dem Kirmesplatz ausgestellt. Ein weiteres Highlight des vergangenen Jahres war der Tag der offenen Tür des Löschzugs Wüllen. „Der ursprünglich geplante Termin fiel 2021 leider der Corona-Pandemie zum Opfer“, erinnerte Honekamp. „Somit hatte der Löschzug noch mehr Zeit, sich intensiv auf den, im Nachhinein betrachtet, wirklich sehr gelungen Tag vorzubereiten.“
Viele Projekte beschäftigen Kameraden in der Zukunft
Für die Zukunft nannte Honekamp beispielhaft die nächsten Projekte, mit denen sich die Ahauser Feuerwehr beschäftige: anstehende Fahrzeugauslieferungen (Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug der Ahauser Wache und Tanklöschfahrzeug für den Löschzug Ahaus), die Arbeitsgruppe Einsatzstellbelüftung/Löschunterstützung mit der Auslieferung des Löschroboters LUF 60 Ende April, die Erneuerung der gesamten Atemschutztechnik, die Neubauten in Alstätte und Ahaus, die Arbeitsgruppe Einsatzstellenhygiene mit dem zukünftigen Abrollbehälter sowie dem neuen Wechselladerfahrzeug, die Konzipierung der Einsatzleitwagen und auch die Digitalisierung innerhalb der Feuerwehr.
„Schaffen wir, machen wir, los geht’s – 112 Prozent für Ahaus“
Nach den Ehrungen und Beförderungen bedankte sich Dirk Honekamp am Ende der Versammlung mit dem Ausruf „Schaffen wir, machen wir, los geht’s – 112 Prozent für Ahaus“ bei allen Feuerwehrleuten, der Polizei und den Hilfsorganisationen für die geleistete Arbeit und das gute Miteinander. Sein Dank ging auch an Bürgermeisterin Karola Voß, den Ersten Beigeordneten Manuel Benning und den Stadtrat.