Die Innenstadt von Dülmen stand im Mittelpunkt der gemeinsamen Sitzung der IHK-Regionalausschüsse für die Kreise Borken und Coesfeld. Sie diente als lebendiges Anschauungsobjekt, um die Bedeutung von attraktiven Innenstädten für die Wirtschaft zu verdeutlichen. „Stadt- und Ortszentren sind nicht nur Versorgungsschwerpunkte oder Treffpunkte für das gesellschaftliche Leben, sondern sie sind unsere Visitenkarten im Wettbewerb der Regionen“, unterstrich Helmut Rüskamp, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender im Regionalausschuss für den Kreis Coesfeld. Insbesondere im Wettbewerb um Fachkräfte seien attraktive Stadt- und Ortszentren von entscheidender Bedeutung, machte der Unternehmer aus Dülmen deutlich: „Egal, ob es darum geht, sie in der Region zu halten oder sie für die Region zu gewinnen“.
In Anziehungskraft von Innenstädten investieren
„Es lohnt, sich für die Zukunft der Innenstädte zu engagieren und in ihre Anziehungskraft zu investieren“, zeigte sich deshalb auch IHK-Vizepräsident Carsten Sühling überzeugt, Vorsitzender im IHK-Regionalausschuss für den Kreis Borken: „Wir brauchen hier einen lebendigen Mix verschiedener Funktionen mit einem attraktiven Einzelhandel und einer florierenden Gastronomie als Kern“, resümierte er.
Wandel bei Rundgang verdeutlicht
Wie die Innenstadt von Dülmen in Zukunft aussehen soll und wie sich bereits in den vergangenen Jahren gewandelt hat, skizzierte zunächst Bürgermeister Carsten Hövekamp den Unternehmerinnen und Unternehmern, die sich in den IHK-Ausschüssen im Interesse aller Unternehmen engagieren. Anschaulich wurde der Wandel beim einem Stadtrundgang mit dem Geschäftsführer des Dülmen Marketing e.V., Tim Weyer, und Citymanager Christian Uphaus. Welche Rolle dabei das „einsA“ (Ein Haus für Alle) als öffentliche Begegnungsstätte spielt, hatte zuvor Christian Rensing dargestellt.
Projekte zur Stärkung der Innenstadt
Uphaus betonte in der Diskussion mit den Unternehmerinnen und Unternehmern aus den Kreisen Borken und Coesfeld die wachsende Bedeutung von Projekten zur Stärkung der Innenstadt. „Obwohl die City bereits gut aufgestellt ist, ist es aufgrund des veränderten Konsumentenverhaltens notwendig, neue Konzepte zu entwickeln.“ Wichtig sei zudem, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen. „Unser Ziel ist es, eine lebendige City zu schaffen, in der Menschen gerne verweilen und die sowohl Einzelhändlern als auch Gastronomen gute Umsätze ermöglicht“, ergänzte Weyer.
Nach einem wirtschaftspolitischen Bericht von IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Fritz Jaeckel präsentierte Weyer gemeinsam mit Anja Meuter, Geschäftsführerin der Agentur Team Meuter (Gescher), die neue Marketingkampagne der Stadt Dülmen, die Ende Mai erfolgreich gestartet ist.
Unterstützung bei Transformation der Innenstädte
Die aktuellen Entwicklungen im Einzelhandel und deren Auswirkungen auf die Zentren skizzierte Jens von Lengerke, Abteilungsleiter Handel, Dienstleistungen und Tourismus bei der IHK Nord Westfalen: „Wir sehen immer häufiger, dass sich der stationäre Einzelhandel aus den Innenstädten zurückzieht und andere Nutzungsarten an Bedeutung gewinnen.“ Lengerke wies darauf hin, dass die IHK Nord Westfalen die Kommunen bei der Transformation der Innenstädte unterstütze. Unter dem Dach der Initiative ‚Das Gute findet Innenstadt‘ habe die IHK ihre Angebote und Aktivitäten zur Stärkung der Innenstädte und Ortszentren gebündelt. Dazu gehöre auch der landesweit erste Lehrgang für City- und Quartiersmanagement, der die Citymanager auf ihre für die Kommunen wichtige Rolle vorbereitet.
Stichwort: IHK-Regionalausschüsse
In den IHK-Regionalausschüssen für die Kreise Borken und Coesfeld, engagieren sich jeweils rund 50 Unternehmerinnen und Unternehmern ehrenamtlich im Interesse aller Unternehmen. Die Gremien beschäftigen sich mit Themen und Entwicklungen, die sich auf die Wirtschaft in ihren Kreisen auswirken. Zudem beraten die Regionalausschüsse die Vollversammlung, das Präsidium und die Geschäftsführung der IHK.