Der mysteriöse Fall, der das Tean des kult Westmünsterland in Vreden längere Zeit beschäftigte, konnte jetzt dank 17 Hinweisen aus der Bevölkerung gelöst werden: Das zusammengehörige Konvolut aus insgesamt 16 Holzobjekten stammt aus der Werkstatt eines Spenglers. „Dieser Beruf ist auch heute ein anerkannter Handwerksberuf, aber eher als Dachdecker oder Klempner bekannt. Der Spengler montiert Bleche, Rohre und Verkleidungen an Fassaden, die er zuvor in seiner Werkstatt zurechtgeschnitten, gefalzt und geformt hat“, erklärt Silke Röhling, Leiterin des kult. Zu diesem Ergebnis kam das Team, nachdem es die Hinweise mit Fotos aus der Fachliteratur und ähnlichen Objekten verglichen hatte.
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts genutzt
Die Gegenstände wurden wahrscheinlich noch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts genutzt. „Mit den Ketten, an denen unterschiedliche Holzobjekte mit Maßangaben und der Größe nach sortiert auf Draht aufgezogen sind, bestimmte der Spengler den Durchmesser eines Bleirohres. Bei kleinen Unebenheiten wurden die Ketten durch das Bleirohr gezogen und mit einem Holzhammer an der Außenwand vorsichtig ausgebessert. Die kegelförmigen Hammerköpfe benötigte der Handwerker zum Weiten einer Bleirohr-Öffnung. Die übrigen Werkzeuge nutzte er zum Bearbeiten und Formen der Bleibleche“, ergänzt Martina Volmer, Mitarbeiterin des kult.
Dank an Hinweisgeber mit Freikarten
„Wir bedanken uns recht herzlich bei allen Bürgerinnen und Bürgern für die zahlreichen Hinweise, Informationen, Fotos und Internetlinks nach unserem Aufruf“, sagt Susanne Riedel, ebenfalls Mitarbeiterin des kult. Wie angekündigt, erhielten alle Hinweisgeberinnen und -geber eine Freikarte für einen Besuch im kult Westmünsterland.
Zum Hintergrund:
Eine Person gab vor einiger Zeit mehrere Holzobjekte an der Informationstheke des kult ab. Sie vermutete, dass die Gegenstände aus der Fischerei stammen. Daher begab sich das kult-Team zunächst auf Spurensuche im eigenen Haus und durchstöberte die dort vorhandenen mehr als 20.000 Objekte in der Hoffnung, etwas Vergleichbares zu finden – doch leider Fehlanzeige. Anschließend kontaktierte es das Wrack- und Fischereimuseum „Windstärke 10“ in Cuxhaven, das lediglich mitteilen konnte, dass die Objekte nicht zur Meeresfischerei gehören würden. Auch ein Anlauf beim Museumamt in Münster brachte nicht den gewünschten Erfolg. Als letzte Möglichkeit entschied sich das kult daher für die „Öffentlichkeitsfahndung“.
Allgemeine Informationen zum kult sind im Internet unter www.kult-westmuensterland.de nachzulesen.