Samstag, 25. Juli 2025
StartAus den OrtenAhausStadtarchiv Ahaus erhält „PAPRIKA“-Ausgaben

Stadtarchiv Ahaus erhält „PAPRIKA“-Ausgaben

Paprika im Stadtarchiv - Linda Busch und Hermann Löhring .
Paprika im Stadtarchiv – Linda Busch und Hermann Löhring .

Sämtliche vorhandenen Ausgaben der Schülerzeitung „PAPRIKA“ liegen nun im Ahauser Stadtarchiv. Hermann Löhring, ehemaliger Lehrer der Anne-Frank-Realschule, hat sie am 16. Juni an die Leiterin des städtischen Archivs, Linda Busch, übergeben. Die Sammlung dokumentiert beeindruckende 23 Jahre Schulgeschichte der Realschule von 1979 bis 2002 und bietet faszinierende Einblicke in den Alltag, die Themen und die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler.

Name sollte „feurig, scharf, pikant“ sein

Die Schülerzeitung, die in den Jahren 1979 und 1980 zunächst unter dem Namen „LICHTBLICK“ erschien, wurde ab 1981 zu „PAPRIKA“ umbenannt – ein Name, der „feurig, scharf, pikant“ sein sollte, wie die damaligen Erfinder begründeten. Hermann Löhring selbst betreute die Redaktion von 1983 bis 2002 und war somit maßgeblich an der Entstehung und dem Erfolg der Zeitung beteiligt.

Auch lokal- und hochpolitische Themen wurden behandelt

Die „PAPRIKA“ war ein Spiegel ihrer Zeit. Die Schülerredaktionen schrieben über innerschulische Ereignisse wie Klassenfahrten, Abschlussfeiern und sportliche Erfolge, nahmen aber auch zu lokalen Themen wie der Ahauser Kirmes und Schulbusproblemen Stellung. Nicht selten wurden auch lokal- und hochpolitische Themen wie der Mauerfall oder Amokläufe an Schulen behandelt. Jugend- und Musikkultur fanden ebenso ihren Platz wie kritische Kommentare zu gesellschaftlichen Debatten. Ein besonderes Augenmerk lag stets auf dem jährlichen Pogromgedenken und dem Vermächtnis von Anne Frank.

Herstellung der Zeitung war ein Gemeinschaftswerk

Die Herstellung der Zeitung war ein Gemeinschaftswerk: Anfang der 1980er Jahre kopierten, hefteten und falteten die Redakteure die Seiten noch selbst. Mit dem Aufkommen von Textverarbeitungsprogrammen und Digitalkameras in den 1990er Jahren professionalisierte sich der Prozess und die Druckvorlagen wurden an Druckereien gesendet. Die Auflage war beachtlich: Bis zu 700 Exemplare wurden verkauft, auch dank der Unterstützung durch Schulleitung und Lehrerschaft sowie fester Anzeigenkunden.

Experimentierfeld für verschiedenste Textformen

In den über 20 Jahren ihrer Existenz bot die „PAPRIKA“ ein Experimentierfeld für verschiedenste Textformen, von Berichten und Interviews bis hin zu Satiren und Märchen-Parodien. „Die ‚PAPRIKA‘ ist ein einzigartiges schul-, lokal- und zeitgeschichtliches Dokument aus dem Ahaus vor allem der 80er und 90er Jahre“, so Linda Busch. „Durch die Übergabe an das Stadtarchiv wird dieses wertvolle Zeugnis vor dem Vergessen bewahrt und zukünftigen Generationen zugänglich gemacht.“ Die Stadt Ahaus bedankt sich herzlich bei Hermann Löhring für seine Initiative und die Bewahrung dieses wichtigen Teils der Ahauser Schulgeschichte.

Weitere Artikel