Freitag, 24. September 2024
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Umweltminister Krischer zu Gast im Zwillbrocker Venn

Dr. Dietmar Ikemeyer zeigt dem NRW-Umweltminister das Zwillbrocker Venn. Foto: Stadt Vreden
Dr. Dietmar Ikemeyer zeigt dem NRW-Umweltminister das Zwillbrocker Venn. Foto: Stadt Vreden

Moore sind für Mensch und Natur unersetzliche Lebensräume. Sie sind Rückzugsorte für viele hochspezialisierte und nur dort vorkommende Tier- und Pflanzenarten. Gleichzeitig speichern sie große Mengen Kohlenstoff und haben damit eine wichtige Funktion für den Klimaschutz. Aus diesem Grund hat sich der Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr Oliver Krischer vor Ort ein Bild gemacht. Einen Stopp seiner Tour hat er dabei in Vreden im Zwillbrocker Venn eingelegt.

Wanderung zum Aussichtspunkt

In der Biologischen Station Zwillbrock wurde Minister Krischer von deren Leiter Dr. Dietmar Ikemeier, Bürgermeister Dr. Tom Tenostendarp, der stellvertretenden Landrätin Silke Sommers und einigen Gästen empfangen. Nach einer kurzen Begrüßung und einer thematischen Einordnung trug sich der NRW-Minister auf Bitten des Vredener Bürgermeisters in das Goldene Buch der Stadt ein. Anschließend wanderte die Besuchergruppe zu einem Aussichtspunkt am Venn, um sich über die Situation des Moorgebietes auszutauschen und sich die einzigartige Vogelwelt anzusehen.

Moore bewahren und wiederbeleben

In den letzten Jahrhunderten wurden bundesweit etwa 90 Prozent der Moore entwässert und zerstört. Mit einem landesweiten Fachkonzept möchte die Landesregierung bestehende Moore bewahren und verloren gegangene Moorflächen zu neuem Leben erwecken.

„Lebendige und intakte Moore mit ihren ganz besonderen Wäldern, Böden und Gewässern haben eine große Bedeutung für die Artenvielfalt und für den natürlichen Klimaschutz. In ihnen wachsen Torfmoose, Sonnentau und Lungenenzian, aber auch Moorfrosch, Großer Brachvogel und Bekassine nutzen sie als Lebensraum“, so Umweltminister Oliver Krischer. „Um die Moor-Lebensräume zu schützen und Potenziale für Renaturierungen zu analysieren, erarbeitet das Landesumweltamt derzeit ein landesweites Fachkonzept zu Mooren in Nordrhein-Westfalen. Auf dieser Basis möchten wir noch in diesem Jahr gemeinsam mit Projektpartnern mit der Erarbeitung von weiteren Maßnahmen und Projekten zum Schutz und zur Entwicklung von Moor-Lebensräumen beginnen.“

Auswirkungen des Klimawandels stärker berücksichtigen

Das Zwillbrocker Venn ist dabei ein knapp 200 Hektar großes Naturschutzgebiet an der deutsch-niederländischen Grenze. Hier wurden von der Biologischen Station Zwillbrock in den letzten Jahrzehnten eine Vielzahl von Naturschutzmaßnahmen durchgeführt, um das Gebiet in seinem Zustand zu erhalten und zu optimieren. Dazu zählt die Betreuung der Flamingo- und Lachmöwenvorkommen, die Beweidung der Moor- und Heideflächen und Arbeiten zur Erhaltung der Moor-Lebensräume. Dabei wird derzeit geprüft, wie das Management künftig auch stärker auf die Auswirkungen des Klimawandels ausgerichtet werden kann. Vor Ort berichteten Geschäftsführer Dr. Dietmar Ikemeyer und sein Team über die Arbeiten im Venn. Bei einem Rundgang zur Nordkanzel erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Termins zudem wissenswertes zu dem aktuellen LIFE-Förderprojekt, das grenzüberschreitend arbeitet.

Krischer auch schon privat in Zwillbrock

Minister Krischer erzählte, dass er bereits in der Vergangenheit das Zwillbrocker Venn besucht hat. Als leidenschaftlicher Ornithologe kennt er sich mit vielen der rund zehntausend Vogelarten im „Hotspot der Biodiversität“ aus und war daher auch schon privat Gast bei den Flamingos. Am Rande des Besuchs konnte sich der Minister noch ins Goldene Buch der Stadt eintragen und einen Gruß hinterlassen.

NRW-Umweltminister Oliver Krischer (l.) trug sich im Beisein von Bürgermeister Dr. Tom Tenostendarp (r.) ins Goldene Buch der Stadt Vreden ein. Foto: Stadt Vreden
NRW-Umweltminister Oliver Krischer (l.) trug sich im Beisein von Bürgermeister Dr. Tom Tenostendarp (r.) ins Goldene Buch der Stadt Vreden ein. Foto: Stadt Vreden

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